Blender 064 – Rollerball #05, Array ohne Deformation, Domino
In der Standardversion von Array entlang einer Bezierkurve, kommt es in recht engen Kurven zu Deformationen der Array-Objekte. Nicht nur für Domino-Parcours ungünstig. Zeit für eine erweiterte Methode ein Array an einer Bezier-Curve auszurichten.
Skills: Intermediate
Addon: Nein
Das Problem
Die vorher beschriebene Methode, ein Array-Object an einer Bezier-Curve auszurichten erlaubt nur weitläufige Kurven. Oder ist für (Bau-)Teile geeignet die aneinander passen sollen, wie es bei der Kugelbahn der Fall ist. Das Beispielbild zeigt die Standardversion, mit Deformationen, wenn sie auch auf den ersten Blick kaum zu bemerken sind (siehe Bild unten).
In der Vergrößerung fallen die Deformationen der Dominosteine deutlicher auf. Nicht nur das es unsauber ausschaut, sondern die Formveränderungen können sich auch auf das Fallen, letztendlich auf die Falleigenschaften der Steine auswirken (siehe Bild unten).
Diese Verformung der Dominosteine soll mit der hier vorgestellten Methode vermieden werden.
Der Cube (Dominostein)
Alles beginnt wieder mit der Blender Standardszene, einem Würfel, eine Kamera und eine Lichtquelle.
Ich wechsele mit der TAB-Taste in den Edit-Mode um dort den Würfel auf der x- und der y-Achse zu skalieren. Dazu verwende ich die Shortcuts S für skalieren und gleich danach das X für die X-Achse (siehe Bild unten).
Obwohl im Edit-Mode skaliert, wende ich im Object-Mode noch einmal das Apply für Scale an. Für alle Fälle. Entweder unter dem Arbeitsbereich über Object oder mit dem Shortcut STRG-A (siehe Animation unten).
Bezier-Curve
Wie gewohnt folgt nun erst einmal das Adden der Bezier-Curve mit dem Shortcut SHIFT-A (siehe Bild unten).
Bei markiertem Pfad wechsele ich in den Edit-Mode und dort mit Taste 7 in die Top-Ansicht, markiere mit A alle Nodes und werde den Pfad mit R (für rotieren) und Z (für auf der z-Achse) um 90° drehen (siehe Animation unten).
Danach wird der mittlere Node des äußeren Handles markiert und um 45 Grad rotiert, um eine gerade Strecke zu erhalten (siehe Animation unten).
Prima. Vorhanden sind jetzt ein Dominostein und der Pfad. Im Normalfall beginnt nun der Teil, wo Array- und Curve-Modifier zum Einsatz kommen. Hier startet allerdings die erweiterte Methode.
Grundplatte – Parent
Die Idee ist, den Dominostein an einen Stellvertreter anzuhängen, der die Deformation abfängt. Dazu wird mit SHIFT-A zuerst eine ganz einfache Plane hinzugefügt (siehe Bild unten).
Es wird wieder der Cube ausgewählt und in der Properties-Panel auf den Object-Reiter gewechselt. Unter Relations (Beziehung) wählt man bei Parent (Elternteil, Verbindung) die Plane aus (siehe Bild unten).
Das Array
Jetzt markiert ihr wieder die Plane. In der Properties-Panel wechsele ihr auf den Reiter für die Modifier und fügt aus der Spalte Generate den Array-Modifier hinzu (siehe Bild unten).
Im Array Modifier ist nun Fit Curve für eine Verteilung der Objecte auf dem Pfad einzustellen. Als Curve dient die BezierCurve und Relative Offset ist bei einem Wert von 1.0 zu aktivieren (siehe Bild unten).
Wie man sieht wird die Plane tatsächlich zu einem Array. Leider fehlen noch die Kopien des Dominosteins (siehe Bild unten).
Bei markierter Plane wechsele ich noch einmal zu dem Reiter Object und stelle die Duplication auf Faces (siehe Bild unten).
Wie man sieht, erscheinen jetzt auch die Dominosteine (siehe Bild unten).
In den Array-Einstellungen der Plane kann man jetzt unter Relative Offset den Abstand verringern oder vergrößern.
Die Änderungen finden life auf der Arbeitsfläche statt (siehe Animation unten).
Im Edit-Mode kann nun die Bezier-Curve mit Taste E durch Extrudieren zu einem Parcours erweitert werden. Aber…
… der Plane muss noch ein Curve-Modifier zugewiesen werden, damit die Kopien dem Pfad wie von selbst folgen können (siehe Animation unten).
Verändert man nun den Abstand (Relative Offset) des Array-Modifiers, dann kann man beobachten wie die Plane die Deformationen übernimmt, während die Dominosteine keine Veränderungen aufweisen (siehe Animation unten).
Array auflösen
Bei markierter Plane drücke ich zum Abschluss noch einmal STRG-A und wähle ganz unten Make Duplicates Real. Das löst das Array auf und alle Teile sind fortan Einzelteile.
Im Outliner über der Properties-Panel werden jetzt alle Objekte aufgeführt. Der Cube der keine Nummer angehängt hat, kann aus der Szene entfernt werden. Der ist das Original und würde stören, weil er doppelt vorkomment.
Auch die Bezier-Curve und die Planes werden nicht mehr benötigt und können gelöscht werden (siehe Bild unten).
Damit ist der Domino-Parcours fertig und benötigt nur noch ein Rigid Body (siehe Bild unten).
Euren Domino-Parcours müsst Ihr nun so positionieren, dass die Kugel nach dem Verlassen der Rampe auf den ersten Dominostein fällt. Der Rest erledigt die Blender Physics (Rigid Body in diesem Fall).