Gimp 082 – Bilder per Hand skalieren

Manchmal erreicht man eine bessere Bildqualität, wenn man von Hand skaliert und nicht den Skalieren-Dialog mit Interpolationsmethode(n) nutzt. Skaliert wird erst ganz zum Schluss, nachdem eine eventuelle Nachbearbeitung und Manipulationen am Bild vorgenommen wurden.

Skills: Basics
Plugin: Nein

 

Skalierung

Ich habe recht großes Bild von 4000 x 3000 Pixel, in einer Auflösung von 180 DPI/PPI, wie man es aus dem Dialogfenster oben ablesen kann. Das Foto ist ein JPG, direkt aus (m)einer Digitalkamera.

 

Gimp Bild skalieren

Ausgangsformat

Dieses Bild möchte ich jetzt auf 400 x 300 Pixel bei 72 DPI/PPI skalieren. An sich ein gewaltiger Anschlag auf die Qualität. Die Schul-Medizin sagt, dass eine Skalierung von Minus 50% gerade noch so erträglich ist. Beim Vergrößern ist es sogar noch deutlich weniger und fällt in der Tat schneller durch Vergöberung (Verpixelung) auf.

Zuerst lege ich eine neue Ebene an. Diese Ebene kann transparent sein, ich brauche sie nicht wirklich, sondern nur die Ebenenrahmen als Mustervorlage in den Maßen 400×300 Pixel (siehe Bild unten).

Gimp Bild skalieren

Neue Ebene anlegen

Drücke ich auf OK erscheint oben rechts der gestrichelte Rahmen der die neue Ebene kennzeichnet. Ich ziehe die zwei Hilfslinien an die Kanten, denn der Ebenenrahmen der neuen Ebene verschwindet, sobald ich eine andere Bildebene anwähle.

Noch ist das Bild 4000×3000 Pixel groß. Mit dem Skalieren-Werkzeug aus der Werkzeugleiste, klicke ich die Bildebene an und skaliere sie mit gedrückter SHIFT-Taste von unten rechts, nach oben links (siehe Animation unten).

Das Bild wird gewaltig skaliert

Das Bild wird gewaltig skaliert

Das ist ein extrem heftiger Eingriff und muss daher erst zum Schluss, wenn alle anderen Arbeitsschritte erfolgt sind, vorgenommen werden. Einzige Ausnahme ist hier, das ich über Bild – Bild skalieren die Einstellung auf 72 DPI eintrage. 72 DPI ist die Auflösung die für Webseiten geeignet ist und gewissermaßen Standard.

 

Das fertige Bild

Das fertige Bild kann sich immer noch sehen lassen. Vor allem im Webberiech. Kein Bild mit dem man Preise gewinnen kann, aber für eine Webseite beispielsweise einen ersten Einblick und Eindruck zu vermitteln OK. Das Foto ist ansonsten absichtlich nicht nachbearbeitet worden. Hier wäre im Vorfeld noch einiges an (Farb-)Korrekturen gegangen, aber ich wollte es an dieser Stelle beim skalieren belassen.

Das fertige Bild 400x300 Pixel groß, bei 72 PPI

Das fertige Bild 400×300 Pixel groß, bei 72 PPI

Das Bild war 4000×3000 Pixel groß und hatte. 4,8 Megabyte. Mit den Maßen 400×300 Pixel hat es, bei 72 DPI nur noch 163 Kilobyte. 163 Kilobyte ist nicht unbedingt klein, hätte man noch reduzieren können, aber ich habe hier eine JPG-Qualität von 100% gewählt. Üblich ist eigentlich eine JPG-Einstellung von ca. 85% Prozent.

Ich kenne (hervorragende) Bildbearbeiter die zum skalieren der Bilder ausschließlich diese Technik anwenden. Ich war selbst lange immer wieder erstaunt und recht kritisch, aber im Arbeitsalltag habe ich mich doch überzeugen lassen. Ob GIMP oder Photoshop, das herumprobieren welche Interpolationemethode nun bei welchem Bild das bessere Ergbnis bringt – und das immer wieder bei jedem Bild aufs Neue, hält am Arbeitsplatz enorm unnötig auf.

Im HighEnd-Bereich würde ich allerdings bei jedem Bild individuell vorgehen. Dort werden aber größere Bildformate verwendet und keine 400×300 Pixel. Das ist dann eine ganz andere Preisklasse!

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