Blender 014 – Animation rendern, Kurzübersicht
Hier aufgeführt sind im Kurzüberblick, die wichtigsten Punkte die es zu beachten gibt, um Animationen zu rendern. Es geht um Keyframes, die Zeitleiste und die Qual der Wahl bei der Entscheidung zum passenden Ausgabeformat.
Skills: Basics
Addon: Nein
Anmerkung: Die Codec-Auswahl für die Ausgabe von Videos hat sich seit Blender 2.8 licht verändert. Alle anderen Einstellungen und Tips bleiben bei anderer Optik aber gleichbleibend.
Codec & Formate
Um Animationen zu rendern, bietet Blender eine Vielzahl von Dateiformaten an. Auf den ersten Blick fällt auf, das es Einzelbildformate wie PNG und JPG und Videoformate gibt (siehe Bild unten).
Klare Empfehlung: Einzelbilder
In der Regel sagt man allgemein: Eine Animation in Einzelbildern zu rendern ist zu bevorzugen! Vor allem bei großen Projekten!
Der Vorteil: Stürzt der Rechner oder Blender ab, gabs einen Stromausfall, hat man bis dahin immer noch die Einzelbilder und kann dann, ab dem nummerierten Frame von neuem, weiter rendern. Bei einem Videoformat wäre die komplette Rechnerzeit und Ergebnis, bis zum Absturz unbrauchbar!
Warum werden Videoformate dann eigentlich angeboten? Weil man sich die Einzelbilder später in Blender als fertiges Video ausgeben (rendern) lassen kann. Vorteilhaft ist es, das Blender neben vielen sinnvollen Paketen einen eigenen Video-Editor mitbringt, in dem die Einzelbilder geladen und als Film ausgegeben werden können. Selbstverständlich können kleinere Projekte von wenigen Sekunden auch gleich als Video ausgegeben werden.
Video als Einzelbilder rendern
Rechts in der Properties-Panel ist der Bereich zu finden, wo festgelegt werden kann, ob einzelne Bilder oder Animationen eingestellt und gerendert werden. Im Beispielbild unten (Ansicht in Blender 2.8) wurde das PNG-Format gewählt. Die Animation wird in diesem Fall also als Einzelbilder gerendert und anschließend in einem Video-Editor zu einem Film zusammengefügt (siehe Bild unten).
Beim PNG-Format besteht die Möglichkeit zwischen RGB und RGBA zu wählen. Das RGBA (A für Alpha) Format erlaubt das Rendern von Transparenzen, während das RGB nur über die drei Farbkanäle verfügt.
Sequenz als Film rendern
Möchte man stattdessen doch direkt ein Video ausgeben, muss ein entsprechender Video-Codec gewählt werden. Im Bereich Encoding klickt ihr auf das Ordnersymbol, um den Pfad für die Einzelbilder festzulegen. Darunter befindet sich der Button der, wenn man ihn anklickt, die Dateiformate zur Auswahl stellt. Hier wählt man einen Video-Codec, um ein Movie zu rendern (siehe Bild unten).
In älteren Blender Versionen befindet sich ganz oben ein Button, über den eine Animation gestartet werden kann. Wählt ihr stattdessen den Button links daneben wird unabhängig von Video-Codec und/oder PNG-Format nur ein einziges Standbild gerendert (siehe Bild unten).
Anmerkung: In Blender 2.8 gibt es diese Schalter nicht mehr. Hier werden Rendervorgänge mit Taste F12 (für Standbild) und STRG-F12 (für Animation) gestartet.
Je nachdem wie kurz oder lang und aufwendig eine Animation ist, wie schnell der Rechner ist und wie das Material weiterverarbeitet werden soll, kann ein Rendervorgang von wenigen Sekunden, bis hin zu Minuten oder Stunden dauern. Hatte man für die Animation Einzelbilder gewählt, werden die PNG-Dateien während des Rendervorgangs im Hintergrund nach und nach im vorher bestimmten Ordner abgelegt.
Blender VSE – Video Sequence Editor – Video ausgeben
Ist der Rendervorgang der Einzelbilder beendet, können sie direkt in Blender als Video ausgegeben werden. Dazu schaltet ihr von der Default-Ansicht auf Video Editing. Das geschieht ganz oben bei Blender, dort wo Default eingetragen ist (siehe Bild unten).
Nachdem Video Editing angeklickt wurde verändert sich die Oberfläche von Blender und den Neuling wird es fast erschlagen. Keine Angst, es geht ganz einfach weiter und ist überschaubarer, als es den Eindruck macht. Nun geht ihr unten im Menü des Video Sequenzers auf ADD und dort auf Image (siehe Bild unten).
Hier sollte man sich stets, vorausschauender weise ein eindeutiges Verzeichnis erstellt haben, um sich später mühseliges Suchen zu ersparen. Ist der Ordner erreicht, klickt ihr die Taste A auf der Tastatur, das markiert alle Bilder und klickt dann, oben rechts auf Add Image Strip (siehe Bild).
Die Bilder werden daraufhin als Balken im Image-Sequenzer angezeigt. Das ist sozusagen der Film, der bereitliegt, um weiter bearbeitet zu werden. Dieser Balken lässt sich markieren und mit Taste G verschieben. Der Balken muss, bei einer einzelnen Sequenz, ganz nach links, zum Anfang auf Frame 1 gezogen werden (siehe Bild unten).
Codec Auswahl und rendern
Es geht weiter mit den Properties (Eigenschaften). Im Bereich Rendern befindet sich der Output und das Encoding.
Sind die Bereiche noch zugeklappt, muss man sie an den kleinen schwarzen Pfeilen, durch einen Mausklick aufklappen. Im Bereich Output wählt ihr dieses Mal tatsächlich, wie abgebildet, den Video-Codec H.264 aus. Im Bereich Encoding wählt ihr das Dateiformat MPEG-4, wie abgebildet.
Dort Film wird in dem Ordner abgelegt den ihr als Output bestimmt.
Wenn ihr alle Schritte eingehalten habt, sollte in eurem Ordner, wo auch die Einzelbilder liegen, jetzt eine Videodatei erscheinen, die ihr in einem Programm eurer Wahl abspielen könnt. Das alles scheint vielleicht aufwendig und unüberwindlich, aber wenn man das Ganze zwei- bis dreimal durchgearbeitet hat, geht es später wie im Schlaf. Es liest sich eventuell viel, aber in der Praxis ist alles schnell erledigt.