Blender 173 – Quick Smoke, more Settings, Tuning
Im ersten Teil des Blender Quick Smoke-Tutorials in Blender 2.8 wurden die grundsätzlichen Einstellungen beschrieben. In diesem Part kommen weitere Settings hinzu die für eine lebendigere Darstellung in einer Abbildung und/oder Animation sorgen werden.
Skills: Easy
Addon: Nein
Render Engine: Cycles
In der Beispiel-Animation unten, eine sehr kurze Animation, sieht man einen typischen Smoke Effekt. Wie ein Quick Smoke/Smoke aufgebaut wird und die Grundeinstellungen dazu kann man dem ersten Teil entnehmen. Hier geht es um die Settings im einzelnen und Feineinstellungen im Besonderen.
Der Beispielfilm oben zeigt eine einfache Animation einer Rauchsäule (importiert als Image Sequenz), die im Blender VSE-Editor kopiert und die Kopie rückwärts läuft.
Im nächsten Beispielfilm wurde die Density (Dichte) des Emitters animiert, wodurch die Rauchproduktion ab einem bestimmten Frame unterbunden wird. Mehr Informationen dazu weiter unten.
Die Standard-Settings
In Teil 1 wurde das unten abgebildete Setting in der Properties-Panell unter dem Reiter Physics schon einmal gezeigt. Die Einstellungen betreffen hier wie man am Type erkennen kann die Domain, über die die wichtigsten Settings zum Verhalten und auch Aussehen von Rauch vorgenommen werden.
Die Resolution Divisions bestimmen wie stark Details dargestellt werden. Der Wert 16 ist extrem gering und bildet wahrscheinlich immer nur eine dichte, konturlose Rauchsäule ab. Dieser Wert kann erhöht werden, aber mit Bedacht. Die Zeit der Berechnung nimmt natürlich mit höherem Wert (128, 150, 256 etc.) schnell extrem zu.
Über die Time Scale kann die Ablaufgeschwindigkeit (von 0.20000 bis 1.50000) beschleunigt und/oder reduziert werden. Eine Aktivierung von Adaptive Domain (anpassungsfähige Domain) kann nützlich sein und die Berechnungen auf den Raum reduzieren, den die Domain einnimmt (siehe Bild oben).
Resolution Divisions (Domain)
Im Bild unten ist der Effekt der Unterteilungen (Resolution Divisions) unschwer zu erkennen. Eine sehr geringe Unterteilung bringt demnach sehr wenige Details mit sich. Hohe Werte hingegen bringen gute Details mit, erhöhen aber auch gleichzeitig die Zeit zur Berechnung.
Es sind durchaus Werte über 120 möglich. Hier muss man abwägen und schauen ob es für die Darstellung und Zweck sinnvoll ist. Nicht immer sind hohe Einstellungen die beste Wahl.
Vorticity – Wirbelstärke (Domain)
Der Standardwert von Vorticity (die Wirbelstärke) ist der Wert 2. Vorticity sollte nicht mit Velocity (Geschwindigkeit) verwechselt werden. Der Maximalwert für Vorticity beträgt 4.
Hier sollte man im Auge behalten, das sich im Laufe einer anhaltenden Rauchentwicklung die Wirbel automatisch verstärken. Der Maximalwert ist also auch hier mit Vorsicht zu genießen. Gute Werte liegen in vielen Fällen zwischen 2 und 3.
Temperature Difference (Domain)
Mit der Temperatur Diffenence kann der Fluss des Rauchs manipuliert werden. Fast könnte man das mit Geschwindigkeit verwechseln.
Geht man bei der Temperatur Difference in kleine oder sogar negative kann der Rauch, statt zu steigen, zum Stehen gebracht werden oder sogar nach unten sinken. Eine sehr interessante Einstellung.
Density (Emitter)
Alle bisherigen Einstellungen betrafen die Domain. Die hier gemeinte Dichte befindet sich allerdings in den Emitter-Einstellungen. Die Density kann von 1 bis auf 0 (Null) reduziert werden, weshalb sie sich besonders gut für Animationen eignet, wo Rauch erst nach einigen Frames, oder ab bestimmten Frames gar nicht mehr erscheinen soll. Erscheinen ist sogar zu missverständlich. Besser sollte man sagen, wo kein oder kein neuer Rauch mehr erzeugt werden soll.
Man platziert wie immer bei Animationen den Abspielkopf in der Zeitleiste auf den Frame der Wahl, reduziert oder erhöht den Density-Wert in der Eingabemaske und setzt einen Keyframe indem man mit der Maus über dem Eingabefeld die Taste I (i) drückt (siehe Bild unten).
Wurde ein Keyframe gesetzt verfärbt sich das Eingabefeld und es erscheint rechts neben dem Wert ein kleines Karo, als Zeichen dafür, das der Wert animiert ist (siehe Bild oben).
Border Collision (Domain)
Bei der Border Collision wird eingestellt, ob der Rauch mit den Seiten kollidieren soll oder nicht. Falls ja (Einstellung Collide All) breitet der Rauch sich bis an die Seitenwände der Domain aus und füllt nach und nach den gesamten Raum (siehe Abbildung unten, rechts).
Links im Bild oben ist Border Collision auf Open (Standard-Einstellung) geschaltet. In diesem Fall gibt sich das System Mühe den Rauch nach oben und den Seiten aufzulösen. Das funktioniert natürlich nur dann am besten wenn die Domain groß genug skaliert wurde (siehe Bild oben, links).
Adaptive Domain (Domain)
Wurde Adoptive Domain aktiviert so wächst die Domain während der Animation (und dem backen (Bake)) mit der Ausbreitung des Rauchs an. Das spart Rechenzeit und alle Berechnungen werden daher schneller ausgeführt (siehe Animation unten).
Auch in der Animation oben wurde die Density (Dichte) animiert. Der Rauch wird nur kurzzeitig ausgestoßen und verpufft in der fortlaufenden Animation.
High Resolution (Domain)
High Resolution bedeutet wie der Name schon sagt eine hohe Auflösung. Im Bild unten sind die Werte Resolution Divisions und Strength ausgegraut. Das bedeutet alle Frames wurden schon gebacken (gesichert). High Resolution befindet sich in der Physics-Palette zwar unter dem Eintrag Cache, wird aber vorher eingestellt!
Mit hohen Werten bei High Resolution kann ein Rechner schnell in die Knie gezwungen werden. Die im Bild eingestellten Werte von 2 bei den Divisions und 2 bei der Stärke (Strength) können relativ leicht vertreten werden. Höhere Werte kommen wie so oft auf Sinn und Zweckmäßigkeit an. Ist High Resolution aktiviert sollte immer auch Adaptive Domain eingeschaltet sein, das beschleunigt die Berechnungen dann wiederum.
Cache (Domain)
Um die Berechnungen der Animation auf einen einmaligen Vorgang zu reduzieren wird der Cache beziehungsweise das Backen (Bake/Bake all Dynamics) genutzt. Vor dem Bake-Vorgang sowie danach sollte die Blender Datei stets gespeichert werden, die gebackenen Dateien zu erhalten. Speichert man die Datei nicht vorher, wird das Bake nicht nutzbar sein! Denn Blender legt die Dateien dort ab wo auch die Blender Datei hinabgespeichert wurde (automatisch in einen separaten Ordner).
Das Bake kann auf bestimmte Frames reduziert werden, wenn man beispielsweise nur einen bestimmten Bereich der Animation benötigt/möchte. Das kann Frame weise über die Eingabe bei Simulation Start und End festgelegt werden (siehe Bild unten).
Je nach den vorgenommenen Werten (High Resolution etc.) kann der Vorgang extrem lange dauern und die Größe der Dateien zunehmen. Hier sich können schnell Größen im Gigabyte-Bereich ansammeln.
Nach dem Backvorgang sind alle Felder zu den Einstellungen der Domain ausgegraut. Das bedeutet sie sind nicht mehr editierbar. Man kann die Werte allerdings wieder zur Bearbeitung freigeben, wenn im Falle von Bake Delete Bake oder im Falle von Bake all Dynamics Delete all Dynamics gelöscht wurden.
Anmerkung
Allgemein kann vielleicht noch angemerkt werden das der Rookie oft von Zwischenergebnissen enttäuscht Rendervorgänge abbricht und statt zu einem Ende zu kommen es mit Veränderungen der Settings versucht. Das ist in vielen Fällen eine Fehleinschätzung.
Zwar erscheint der Rauch in dem Render um einiges massiver und dichter als in der Voransicht, aber das ist wie immer Erfahrungssache. Man sollte mehrere Szenen mit Rauch ausstatten und bis zum Ende aus rendern lassen um ein Gefühl für die Einstellungen, die Voransicht und dem fertigen Render zu bekommen. Das führt letztendlich schneller zum Ziel.