Blender 176 – VSE, mehr Übergänge, Start- & Endframes [Update]

Im vorangegangenen Teil zum Erstellen eines einfachen Movie wurden bewusst einige Punkte außer Acht gelassen, um auf gewisse Problematiken aufmerksam zu machen. Hier nun die sauberen Lösungen dazu wo Start- und Endframes verwendet werden.

Skills: Intermediate [2.3]
Addon: Nein
Download: Alle zum Tutorial benötigten Dateien befinden sich im Download-Ordner. Download via Mediafire.

Da die Offline- und Onlineeinheiten nicht zeitgleich laufen war hier einige Tage nur eine Übungsversion sichtbar die auf Probleme aufmerksam machen sollte. Im Gegensatz zu anderen aktuellen Video-Editoren werden im Blender VSE (Video Sequenz Editor) nämlich Start- und Endframes gesetzt, um Überblendungs-Effekte anzuwenden.

An dieser Stelle also nun die sauberen Lösungen der Probleme aus dem vorangegangenen Part. Im Film unten ist das Endprodukt zu sehen. Alle Arbeitsdateien befinden sich inklusive der Blender-Datei im Download.

Update: Zum Ende des Tutorials kam es zu kleinen Unklarheiten und Nachfragen, daher hier eine zusätzliche Information. Vor dem Rendern des kompletten Movie müssen der Start- und Endframe des Films über die gesamte Länge noch einmal gesetzt werden!

Dateien importieren und Movie skalieren

Anders als bisher werden in diesem Teil Movie-Clips statt Bildsequenzen in den Video-Editor geladen. Die weitere Vorgehensweise bleibt ansonsten die gleiche. Was hier mit den Clips funktioniert ist auch mit Bildsequenzen machbar. Im Video Editor werden über den Menüeintrag Add oder mit dem Shortcut SHIFT-A Movies geladen (siehe Bild unten).

Blender 2.8 VSE - Add Movie
Add – Movie

Wie auch mit den Einzelbildern bei Bildsequenzen kann mit Taste A im Auswahlfenster alles markiert werden. Der Unterschied besteht darin, das Bildsequenzen zu einem Strip zusammengefasst wurden, die Movies zwar gemeinsam geöffnet aber einzeln abgelegt werden (siehe Bild unten).

Merk Movieclips
Movie-Clips markieren (Taste A)

Die Bildsequenzen werden der Reihe nach im Editor einzeln abgelegt (siehe Bild unten).

Blender 2.8 Add Clips
Strips im Editor

Standardmäßig ist auch der Movie-Editor beziehungsweise die Größe für Movies im VSE auf 1920 x 1080 eingestellt. In der Vorschau wird daher der Film vorerst verzerrt angezeigt. Daher ist der nächste Schritt die richtigen Maße einzustellen.

Dazu gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste Möglichkeit ist das Übertragen der Abmessungen direkt in die Eingabefelder der Properties. Auch die Framerate (Bilder pro Sekunde) werden dort an das Material angeglichen. Die Beispielvideos wurden mit 25 Bildern die Sekunde gerendert, dementsprechend wird das übernommen (siehe Bild unten).

Dimensions and Frame Rate
Abmessungen und Frame Rate

Möglichkeit 2 die Abmessungen mit einem einzigen Klick anzupassen führt über den Menüeintrag Strip – Set Frame Size (siehe Bild unten).

Strip - Set Render Size
Strip – Set Render Size

Set Startframe – Set Endframe

Anmerkung: In Blender Versionen unter Blender 2.8 reichte es für den Startframe und Endframe Taste S und Taste E an der entsprechenden Position in der Zeitleiste zu drücken. Das funktioniert so nicht mehr! In Blender 2.8 lauten die Shortcuts: STRG-Home (auch Pos 1) und STRG-End.

Die 3 vorliegenden Strips können nun auf die einzelnen Ebenen (Channels) verteilt werden.

Um exakt und schnell die entsprechenden Frames zu treffen können übrigens die Bild auf- und die Bild ab-Tasten verwendet werden. Der Abspielkopf (blauer Balken) springt dann immer zu den wo ein Strip beginnt und/oder endet (siehe Animation unten).

Bild auf- und Bild ab-Taste
Bild auf- und Bild ab-Taste

Die einzelnen Clips sollen auch in diesem Fall überblendet werden, daher werden sie so angeordnet das sie sich immer um 25 Frames überschneiden (25 Frames = 1 Sekunde) (siehe Animation unten).

Blender 2.8 VSE
Sich überschneidende Clips

Der Abspielkopf wird nun an die Stelle gesetzt, wo Clip 2 beginnt (siehe Bild unten).

Blender VSE Playhead
Abspielkopf setzen

Am oberen Rand der Zeitleiste befindet sich der Eintrag Playback. Ein klick darauf eröffnet neue Optionen aus denen in diesem Fall Set Start Frame gewählt wird (siehe Bild unten).

Blender 2.8 - Set Start Frame
Set Start Frame

Nun wird der Abspielkopf ans Ende von Clip 1 gesetzt… (siehe Bild unten).

Blender 2.8 Mark Endframe
Abspielkopf für Endframe setzen

Und über Playback oberhalb der Timeline wird nun Set End Frame geklickt (siehe Bild unten).

Set End Frame
Set End Frame

Mit gehaltener SHIFT-Taste werden nun zuerst Clip 1 dann Clip 2 markiert. Dann wird über den Menüeintrag Add unter Transitions (Übergänge) das Wipe ausgewählt (siehe Bild unten).

Add - Transitions - Wipe
Add – Transitions – Wipe

Wipe (wischen) hat zur Folge das von Clip 1 von oben nach unten zu Clip 2 geblendet wird. Dieser Wipe-Effekt ist die Standardeinstellung und kann geändert werden (siehe Animation unten).

Blender Standard Wipe Effect
Standard Wipe Effekt

Durch das Setzen des Start- und Endpunkt sowie die Auswahl der Clips mit gehaltener SHIFT-Taste erscheint das Wipe an der gewünschten Stelle und in der richtigen Richtung, was im Part vorher nicht immer der Fall war und rückwärts laufen müsste (siehe Bild unten).

Perfect Wipe Effect
Perfektes Wipe

Zeitleistenbereiche können über das Mausrad heran- und wieder heraus gezoomt werden. Die komplette Zeitleiste von Anfang bis Ende erscheint wieder im Editor, wenn die Taste Pos1 gedrückt wird.

Wipe Effekte

Welcher Typ von Wipe man in seinem Movie einsetzen möchte, kann über de Properties-Panel auf der rechten Seite neben dem Editor (öffnen/schliessen mit Taste N) festgelegt und eingestellt werden. Standard ist wie gesagt der Wipe vom Typ Single.

Die Direction ist in diesem Fall Out was bedeutet, dass der Verlauf von oben nach unten stattfindet. In würde das Ganze umkehren und von unten nach oben verlaufen. Über Blur Width (Unschärfebereich) kann eine Unschärfe in festgelegter Größe bestimmt und über Angle kann der Verlauf schräg gestellt werden (siehe Bild unten).

Wipe - Type, Direction, Blur, Angle
Type, Direction, Blur, Angle

Unter Transition Type liegen noch weitere Effekte, zwischen denen man wählen kann. Double würde bedeuten das von beiden Seiten (oben und unten) ein- beziehungsweise ausgeblendet werden kann. Bei Iris findet die Überblendung kreisförmig aus der Mitte heraus statt (Out und In umgekehrt). Und Clock überblendet kreisförmig im Uhrzeigersinn oder durch Out und In wieder in umgekehrter Richtung. Allen Effekten kann die Blur Width (Unschärfe) zugewiesen werden (siehe Animation unten).

Single, Double, Iris, Clock
Single, Double, Iris, Clock

Der gleiche Vorgang wie oben beschrieben kann nun auf den Übergang zwischen Clip 2 und Clip 3 erfolgen. Start- und Endframe neu setzen. Clips in richtiger Reihenfolge mit gehaltener SHIFT-Taste markieren und ein Wipe zuweisen (siehe Bild unten).

More Clips, more Wipes
Weitere Bereiche abarbeiten

Es spricht nichts dagegen andere Formen von Übergängen für eine Einblendung am Anfang des Films und am Ende des Films zu nutzen. Hier wurde wie in Part 1 beschrieben jeweils ein Color-Strip und ein Gamma Cross eingesetzt. Zu Beginn des Videos und am Ende muss dann übrigens kein Start- und kein Endframe gesetzt werden.

Nur in der richtigen Reihenfolge müssen die Clips markiert werden. Die Clips sind in diesem Fall die Color-Strips und die Movie Clips (siehe Bild unten).

Color-Strips and Gamma Cross
Color-Strips und Gamma Cross

Wann setzt man Transitions dieser Art (Single, Double, Iris, Clock) eigentlich ein? Solche Art Übergänge wird man in wirklichen Filmen eher selten antreffen. Hier und da findet man solche Effekte in Tutorials wo es auch, zwischen alle den Inhalten sehr belebend sein kann oder ansonsten im Hobby- und Freizeitbereich. Die Regel sind harte Schnitte oder Schnitte von Szene – zu Schwarz (kurze Pause) – zu Szene etc. Aber das ist natürlich jedem selbst überlassen.

In Kürze wird es zum Blender Video Sequence Editor (VSE) noch weitere Parts geben (mindesten ein zusätzlicher Part), denn die hier beschriebenen Schritte eigenen sich gut für kleine Projekte. Große Projekte können allerdings auch gut sortiert und übersichtlich bleiben – siehe Stichwort Meta Strips, gruppierte zusammenhängende Einzelteile.

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