Gimp 015 – Mit Pinseln (Brushes) arbeiten, Basics

Die Pinsel in der Bildbearbeitung sind ein hervorragendes und extrem vielseitiges Werkzeug. Es dient zum Bemalen von Ebenenmasken, auftragen von Mustern und kann mehr als nur Farben malen. Die Pinselspitzen können auch konkrete Motive sein.

Skills: Easy
Plugin: Nein

 

Es gibt runde, harte und weiche Pinsel. Sogar Grafiken können dem Pinseln angehangen werden, die dann als Muster auf ein Motiv aufgemalt werden können. Man kann sich ganze Brushes-Set downloaden und installieren oder eigene Brushes selbst erstellen.

In diesem Part wird als Einführung lediglich auf das Handling mit dem Pinsel-Werkzeug allgemein eingegangen.

 

Pinsel Standards

Das Pinsel-Werkzeug befindet sich in der Tool-Box. Die Abbildung zeigt die Oberfläche von Gimp 2.8.22, was sich aber von Gimp 2.10 nur unwesentlich unterscheidet. Auch die Anwendungsmöglichkeiten bleiben die gleichen (siehe Bild unten).

In den Werkzeugeinstellungen findet ihr einiges an Einstellungsmöglichkeiten. Alle (fast alle) der in der Animation markierten Settings sind Standards die am meisten genutzt werden. Vor allem die Deckkraft der Pinsel (Pinselform) und die Größe sind im Prinzip ständig im Einsatz (siehe Bild unten).

Über das Seitenverhältnis kann ein Pinsel in voller Breite (0.00), breiter (alles über 0.00) und schmäler (alles unter 0.00) aufmalen. Der Pinsel wird sozusagen verzerrt. Über Winkel kann eine Pinselspitze gedreht werden. Eine sternförmige Pinselspitze würde beispielsweise auf den Kopf gestellt/gedreht werden können (siehe Bild oben).

Das kleine Vorschau-Icon informiert euch darüber welcher Pinsel gerade aktiv ist. Mit einem Klick auf das Icon zeigen sich weitere Pinsel, die zur Auswahl stehen. Mitunter ist die Liste und Größe der Voransichten ungünstig. Die untere Leiste im Vorschau-Dialog bietet einige Einstellungen die Ansichten anzupassen (siehe Bild unten).

 

Zeichendynamiken

Es folgen die Zeichendynamiken mit denen man sehr dynamische Linien erzeugen kann. Diese reagieren auf Druck, Geschwindigkeit usw. Vor allem User mit Grafik-Tablets profitieren davon. Möchte man den puren Pinsel wählt man dort die Option Dynamics Off aus. Über das Pluszeichen-Icon können zusätzliche Optionen zur Zeichendynamik eingestellt werden.

Mehr zu den Zeichendynamiken findet ihr im Beitrag Gimp 21.

 

Pinsel-Palette

Außer den Werkzeugeinstellungen gibt es noch eine weitere Palette zu den Pinseln, die Pinsel Bearbeitungs-Palette. Auf den ersten oberflächlichen Blick unterscheidet sie sich fast nicht von der Pinselauswahl, aber ein Blick auf die untere Leiste macht den Unterschied.

Ersten findet man dort (untypischerweise) eine weitere Werkzeugeinstellung, nämlich den Abstand mit dem Pinsel nebeneinander beim Ziehen der Maus aufgetragen werden (siehe Bild unten).

Das nächste Bild unten zeigt ein Beispiel für den Abstand. In der oberen Reihe ist die Einstellung circa 30 (Pixel) in der unteren Reihe wurden 100 eingestellt. Möchte man mit einem Pinsel einfach nur durchgehende Linien auftragen, ist der Abstand natürlich geringer einzustellen etc. (siehe Bild unten).

Ganz unten befindet sich dann die wirklichen Pinsel-Bearbeiten-Tools. Von links nach rechts sind das: vorhandene Pinselspitzen bearbeiten. Der Icon rechts daneben ist für weitere, eigene, neue Pinsel erstellen. Es folgt der Schalter zum Duplizieren einer Pinselspitze. Über den Abfallkorb löscht man einen Pinsel. Mit dem Reload-Schalter ganz rechts, aktualisiert man die Liste der Pinsel Spitzen, wenn beispielsweise neue Pinsel angelegt und/oder installiert würden (siehe Bild unten).

 

Weitere Infos zu Pinseln

Alle Pinsel können Farbe auftragen werden. Dazu verwendet man wie gewohnt die beiden Farbfelder unten in der Tool-Box. Ansonsten bedienen sich viele weitere Werkzeuge der Pinselspitzen. Das wären beispielsweise der Eraser (Radierer), der Klonstempel, der Wischfinger und das Nachbelichten/Abwedeln-Tool. Es ist also immer ratsam vor Verwendung der Werkzeuge zu schauen welcher Pinsel gerade aktiviert ist.

 

Linienführung mit Pinseln

Mit dem Pinsel kann frei auf der Arbeitsfläche gemalt werden, ganz wie mit einem echten Farbpinsel lässt sich Farbe auftragen. Es ist aber auch möglich gerade Strecken zu malen, beziehungsweise in Etappen zu malen. Mit dieser Technik kann man sich schnell Kanten entlang vorarbeiten. Beispielsweise um Masken zum Freistellen anzulegen.

Ihr beginnt mit einem einfachen Klick auf euren Startpunkt. Dann haltet ihr die STRG-Taste gedrückt und bewegt die Maus zu den nächsten Punkt. So arbeitet man sich rund um ein Objekt. Man kann damit um ein vielfaches feiner arbeiten als es in der Animation unten beispielhaft dargestellt wurde (siehe Animation unten).

 

Pinsel und Ebenen-Masken

Pinsel kann man genauso auf Ebenen Masken anwenden. Vorzugsweise malt man auf Ebenen-Masken mit Weiß (Bildteile werden freigelegt, sichtbar) und Schwarz (Bildteile werden verdeckt, unsichtbar). Verschiedene Graustufen aufzumalen würde dann unterschiedliche Deckkraft bedeuten. 100 % Schwarz deckt alles zu 100 % ab und ein hundertprozentiges Weiß würde alles zu 100 % sichtbar machen.

Weiche Pinsel-Kanten ermöglichen sanfte Übergange. Allzu harte Außenkanten beim Freistellen wirken oft unnatürlich und schablonenhaft und solche Motive integrieren sich nicht immer optimal.