Gimp 126 – Kunstleder mit Voronoi
In diesem Tutorial laufen die Fäden und die Mühe der letzten Beiträge zusammen. Die vorangegangenen Kapitel zum Voronoi-Plugin waren die Vorarbeit für diesen Kunstleder-Effekt. Das Kopieren und Verschieben von Pfaden wird ebenfalls noch behandelt.
Skills: Intermediate [usr 2,5]
Plugin: Voronoi Path

Final Pattern
Dokument einrichten
Beim Einrichten des Dokuments sollte man sich der Ausgabegröße bewusst sein, die Arbeitsfläche sollte zwei bis dreimal größer als das Endformat sein. Das ist bedingt durch das Voronoimuster. Testweise wurde hier eine Größe von 1000×1000 Pixel gewählt.
Aus den Linealen links und rechts am Rand zieht man sich Hilfslinien heraus, womit die Bildfläche grob in quadratische Flächen aufgeteilt werden (siehe Bild unten).

Basis
Pfadpunkte setzen
Im Quadrat links oben müsst ihn nun mit gedrückter SHIFT-Taste und dem Pfadwerkzeug, möglichst dicht beieinander Punkte setzen. Dieser Bereich soll später kopiert und die Kopien auf die weiteren Flächen verteilt werden. Bei einer Bildgröße von 1000×1000 Pixel würde man ansonsten Stunden benötigen die Fläche mit Pfad-Punkten zu füllen (siehe Bild unten).

Fläche punktieren
Vermieden werden sollten übereinanderliegende Punkte.
Betrachtet man sich sein Werk in der Pfade-Palette so fällt, auf das dort nichts vorhanden zu sein scheint. Das täuscht. Man sieht zwar keine Pfade im Sinne von Linien in der Pfadebene verlaufen, aber die Punkte sind vorhanden (siehe Bild unten).
Pfadebene kopieren & verschieben
Von dieser Pfadebene muss man sich nun eine Kopie anlegen. In der Pfade-Palette befinden sich derzeit also zwei Pfadebenen. Zum Verschieben des Pfades muss das Verschieben-Werkzeug aktiviert werden und in den Werkzeugeinstellungen ist der Pfad verschieben-Button zu klicken (siehe Bild unten).

Pfad verschieben
Man arbeitet jetzt weitestgehend blind. Von den Pfadpunkten ist derzeit keiner mehr sichtbar, aber vorhanden. Wenn jetzt die Pfadebene verschoben wird, dann erscheint ein kleines Kreuz an der linken oberen Ecke. Dies ist das Zeichen, das die Kopie verschoben wird und wohin die Ebene zu ziehen ist. In diesem Fall zur nächsten Hilfslinie, wobei das Kreuz genau in den gekennzeichneten Bereich von Hilfslinien und oberem Rand gehört (siehe Animation unten).

Kopie der Pfadebene verschieben
Diese beiden Pfadebenen werden anschließend zu einer einzigen Ebene verbunden. Dazu klickt ihr eine Pfadebene mit der rechten Maustaste an und wählt Sichtbare Pfade vereinen. Diese Ebene dupliziert ihr wieder, verschiebt auch diese bis zur mittleren Hilfslinie und vereint das nochmals. Damit ist die erste Reihe komplett.
Das Gleiche wiederholt ihr in der Abwärtsrichtung. Letztendlich bleibt eine einzige Pfadebene übrig, die die gesamte Fläche ausfüllt.
Voronoi Path generieren
Klickt man die so entstandene Pfadebene mit der rechten Maustaste an und wähle die Option Voronoi Path, öffnet sich der entsprechende Dialog mit bescheidenen Einstellungsmöglichkeiten. Mehr wird allerdings tatsächlich nicht benötigt (siehe Bild unten).

Voronoi Settings
Die Pfad-Vorschau kann sich sehen lassen. Sauber gearbeitet. Glück und Verstand verschoben, alles passt zusammen. Auch die Dichte des Musters ist gut (siehe Bild unten).

Voronoi Path anwenden
Pfad nachzeichnen
Nun verlassen wir die Pfade-Palette und wechseln in den Ebenenbereich, wo man eine neue Ebene mit weißem Hintergrund erstellt. Über Bearbeiten – Pfad Nachzeichnen ruft ihr den Nachzeichnenstil-Dialog auf. Die Einstellungen sind unten abgebildet (siehe Bild unten).

Pfad Nachzeichenstil festlegen
Als Ergebnis wird anschließend das Muster ausgegeben (siehe Bild unten).

Teilausschnitt Voronoi
Indem man das gesamte Bild verkleinert wird das (Kunst)Leder feinporiger. Möglich ist auch das Muster bei der Größe von 1000 x 1000 Pixel komplett zu skalieren und durch Duplizieren als Kachel auszulegen.
Je nach Verwendungszweck kann es auch vorteilhaft sein, das Voronoi-Diagramm über Filter – Weichzeichnen – Gaußscher Weichzeichner leicht weichzuzeichnen. Solche Versuche sollten immer an einer Kopie vorgenommen werden damit das Original für den Notfall erhalten bleibt.
Bump Map-Filter
Jetzt gehts ans Leder. Ihr erstellt dazu eine neue Ebene und füllt diese mit einer für Kunstleder typischen Farbe. Ein Rotbraun ist eine gute Ausgangsbasis.
Die Reihenfolge der Ebenen ist für den nächsten Schritt sehr wichtig. Die Farbgebende Ebene sollte oben liegen, darunter eine Kopie des Voronoi-Pfades (siehe Bild unten).

Position der Ebenen
Über Filter – Abbilden – Bump Map öffnet sich das nötige Dialogfenster. Als Bump-Map ist die entsprechend benannte Ebene zu wählen. Über die Einstellungen kann dann gestaltet werden. Lichteinfall (Azimut) Höhenwinkel und Tiefe sind die sich am deutlichsten auswirkenden Punkte (siehe Bild unten).

Bump Map-Einstellungen
Das Ergebnis der Bump Map-Anwendung kann dann ausschauen wie im Ausschnitt unten abgebildet.

Final Pattern
Dieses Muster kann zu verschiedenen Anlässen verwendet werden. Möglich wäre es außerdem auch die Schwarz/Weiß-Ebene der gezeichneten Pfade in Blender als BumpMap zu importieren.