Gimp 158 – Gimp goes Paranormal, Geister Effect
Als Kinoplakat oder sonstigen gruseligen Anlässen wird ein Effekt vorgestellt der auch von Rookies in einer überschaubaren Anzahl von Arbeitsschritten zu erstellen ist. Behandelt werden Ebenen, Ebenenordner, Motion Blur, HSV-Rauschen und eine Bilderquelle vorgestellt.
Skills: Easy
Plugin: Nein
Gimp Version: 2.10.12
Image by: generated Photos
Für dieses Tutorial wurde ein Bild von Generated Photos verwendet. Generated Photos bietet AI generierte Bilder von Menschen an, die es nicht wirklich gibt. Die Idee ist nicht neu, allerdings ist das Archiv gewaltig und die Bilder stehen zur freien Verfügung.
Manche Images weisen größere oder kleinere Problemzonen (Augen, Ohren, sonderbare Flecke) auf, aber die Anzahl ist mit derzeit 100.000 Bilder gewaltig. Das in diesem Beitrag verwendete Bild befindet sich in Folder 10002 und ist Datei 020219.jpg.
Bild vorbereiten (Dodge & Burn)
Nachdem ein geeignetes Bild aus der riesigen Auswahl getroffen wurde muss es noch leicht angepasst werden. Die Auswahl fiel in diesem Fall auf Bild 020219.jpg (siehe Bild unten).
Soweit das bisher beurteilt werden kann kommen alle Bilder in einer Auflösung von 300 Dpi, was sich für Printprodukte eignet. Für die Nutzung im Web kann das auf 72 Dpi reduziert werden.
Zuerst legen wir eine Kopie der original Ebene an. Dann eine weitere neue leere Ebene. Diese leere Ebene wird mit dem Farbton #7f7f7f gefüllt. #7f7f7f deshalb weil es sich dabei um ein 50 % Schwarz handelt und sich damit für Dodge & Burn besonders eignet (siehe Bild unten).
Die soeben gefüllte Ebene befindet sich oberhalb des Fotos, hat 100 % Deckkraft und der Ebenen Modus steht auf Überlagern. Schaltet ihr die Ebene an und ab darf zum Bild kein Unterschied bestehen, dann habt ihr den richtigen Farbton getroffen (siehe Bild unten).
Dann wählt man das Abwedeln-Werkzeug aus der Werkzeugleiste und stellt es in den Voreinstellungen auf Nachbelichten (siehe Bild unten).
Die Deckkraft in den Werkzeug-Settings sollte stark reduziert werden. Meist eignet sich eine Deckkraft von 10 % sehr gut. Um die Augen herum malt ihr nun, auf der grauen Ebene, ganz vorsichtig Augenränder. Nicht zu stark, nicht zu schwach (siehe Animation unten).
In der Gesamtansicht lässt sich noch mit der Deckkraft der grauen Ebene experimentieren. Man wählt eine Einstellung, die einen zufriedenstellenden Eindruck macht (siehe Bild unten).
Der Dodge & Burn-Vorgang ist damit abgeschlossen. Über Neu aus Sichtbarem wird eine neue zusammengefasst Ebene mit dem Ergebnis erzeugt.
Diverse Vorbereitungen
Damit auch weiterhin Ordnung herrscht und man den Überblick behält kann man alle nicht mehr benötigten Ebenen in einen gemeinsamen Ordner verschieben. Oben auf als nächste Ebene die bearbeitet wird ist die eben sichtbar gemachte Ebene (siehe Bild unten).
Zunächst wird das Lächeln der Person, die es gar nicht gibt, noch etwas reduziert und auf einer Gesichtshälfte die Augenbraue leicht herabgezogen. Beiden geschieht über das Warptransform-Tool aus der Werkzeugleiste. In den Voreinstellungen ist Pixel bewegen aktiviert (siehe Animation unten).
Dann wird mit der Pipette aus dem Haarbereich eine Farbe aufgenommen und mit dem Pinsel rund um das Gesicht der Hintergrund bemalt. Es braucht nicht allzu akkurat zu sein, aber auch nicht zu grob (siehe Bild unten).
Entsättigen und Effekte
Über Farbe – Farbton/Sättigung wird die Farbe aus der Ebene entfernt indem der Sättigungsregler komplett nach links verschoben wird.
Mit dem Farben – Helligkeit/ Kontrast-Regler kann man experimentieren, das Bild sollte allerdings noch nicht zu hell sein, bei einem guten Kontrast (siehe Bild unten).
Von dieser Schwarz/Weiß-Ebene wird dann wiederum eine Kopie angelegt. Auf diese Kopie, die sich ganz oben befinden sollte, wird dann ein Motion Blur über Filter – Weichzeichner – Bewegungsunschärfe (linear) angewandt (siehe Bild unten).
Die Situation in der Ebenen-Palette sollte nun ausschauen wie im Bild unten (siehe Bild unten).
Zu der obersten Ebene mit der Bewegungsunschärfe kommt nun noch der Effekt Filter – Rauschen – HSV Rauschen hinzu. Der Wert, wie alle hier beschrieben Werte hängen wie immer auch von der Bildgröße ab (siehe Bild unten).
Ebenenmaske und finaler Effekt
Die oberste Ebene erhält nun eine Ebenenmaske in weißer Farbe (dolle Deckkraft). Mit dem Pinsel (schwarze Farbe, Deckkraft reduzieren) werden ganz minimal die Augen aus der Ebene darunter wieder freigelegt. Nicht viel, nur so das es wieder einigermaßen menschlich wirkt (siehe Bild unten).
Auch von diesem Zustand wird wieder eine neue Ebene über Neu aus Sichtbaren angelegt. Die Original-Ebene mit den Effekten wird wieder in den Sicherheitsordner verschoben. Die Situation in der Ebenen-Palette bleibt ansonsten unverändert. Oben ist die neue verrauschte Ebene mit relativ klaren Augen, darunter die kontrastreiche Schwarz/Weiß-Ebene (siehe Bild unten).
Nun kommt ein Filter zum Einsatz, der ursprünglich nicht dazu gedacht ist Bilder zu zerstören. Zu finden ist er unter Filter – Abbilden – Style (ganz unten in der Liste). Dieser Filter benötigt Informationen von einer der darunter liegenden Ebenen. In diesem Fall ist es die direkt darunter liegende. Man sollte die Ebenen daher gut benennen, um sie schnell zu finden. Die Einstellung des Filters ist im Bild unten zu sehen (siehe Bild unten).
Heraus kommt ein entsprechend verunstaltetes Bild. Hin und wieder lohnt es sich mit dem Wert Precent Transfer zu experimentieren, um weitere Ergebnisse zu erhalten (siehe Bild unten).
Das war der Effekt. Es kann natürlich noch am Bildhintergrund gearbeitet werden. Im Beitragsbild wurde das Motiv als Kino-Poster verarbeitet. Die Anwendungsgebiete sind allerdings vielfältig. Der Effekt kann in einer entsprechenden Umgebung immer auch anders wirken.
Information: Für das Kinoplaket wurden die Schriften Birch für den Titel und Credit Block verwendet. Alternativ kann man sich auch Billing Block bei VideoCopilot downloaden. Scratch (Grunge) Texturen sind bei textures.com zu finden.