Inkscape 027 – Foto mit Pfaden nachzeichnen
Das Thema in diesem Tutorial könnte man am besten mit Abpausen vergleich. Ich importiere ein Foto auf eine Ebene, nutze diese Ebene als Vorlage und erstelle davon eine Strichzeichnung. Die Werkzeuge dazu sind Pfadwerkzeuge.
Skills: Easy
Plugin: Nein
Fotovorlage importieren
Ich bin für meine Vorlage bei Wikipedia fündig geworden (Suchbegriff = Colt, Revolver) und habe das Bild dann in Inkscape importiert. Zum Datei-Import öffnet sich ein Dialogfenster, wo ich „verlinken“ wähle, denn im späteren Bild brauche ich die Vorlage nicht. Einbetten würde die Datei unnötig größer machen.
Daraufhin wird das Bild auf der Arbeitsfläche geöffnet. Es kann zu groß oder zu klein sein. Prinzipiell ist die Größe kein Problem, denn wir erstellen eine Vektorgrafik, die wir später, ohne Qualitätsverlust frei skalieren können.
Die Ebenen-Deckkraft der Vorlage stelle ich jetzt auf 50% und verriegele die Ebene, mit einem Klick auf das Schloss. So kann es nicht passieren, das man irrtümlich die Hintergrund-Vorlage verschiebt und/oder man mal auf der Vorlagenebene, mal auf der eigentlichen Zeichnungsebene malt.
Damit sind die Vorbereitungen abgeschlossen und die eigentliche Arbeit kann beginnen.
Pfade zeichnen, der Plan
Mein Plan ist, das Motiv in verschiedene Bereiche aufzuteilen die später das Gesamtbild ergeben. In der Animation zeige ich wie ich das Motiv „zerlege“ bzw. welche Bereiche ich seperat bearbeite. Diverse Kleinteile kommen noch hinzu.
Pfade zeichnen, die Technik
Beim zeichnen von Pfaden gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ich bevorzuge Pfade direkt passend zu ziehen. Bildbereiche die ich mit Standardformen zeichnen kann, zeichne ich dann tatsächlich auch mit z.B. der Rechteck-Form (siehe Lauf und Trommel).
Andere User setzen gerne an strategisch günstigen Stellen Ankerpunkte, wandeln sie dann in Kurven und/oder Eckpunkte um und passen die Kurven nachträglich an.
Pfade passend ziehen
Ich beginne mit dem Griff, da er sich durch seinen Kurvenreichtum gut eignet.
In der Grafik sieht man meine Pfade, die ich mir direkt beim Punkt setzen zurecht ziehe. Im Prinzip zwei Arbeitsschritte. Mit der Zeit bekommt man ein gutes Gefühl für Kurven und die Arbeit geht schnell von der Hand. Der Aufwand der Nachbearbeitung ist gering.
Beim direkten ziehen der Pfad können Richtungen korrigiert werden, indem man die SHIFT-Taste gedrückt hält und den Anker-Hebel ein gutes Stück zurück zum Knotenpunkt verschiebt. Auf diese Weise kann man sich blitzschnell um einen Bereich herum arbeiten.
Ankerpunkte setzen und anpassen
Auch hier nehme ich den Griff zum Vergleich, so kann jeder schauen und probieren mit welcher Technik er am besten zurecht kommt.
In der Grafik unten sieht man wie ich die Nodes gesetzt habe. So arbeite ich mich rund um das Objekt herum. Anschließend wurden die Eckpunkte in Kurven umgewandelt angepasst. Diese Technik ist nicht langsamer, aber auch nicht immer unbedingt schneller.
Um die Eigenschaften der Kurvenpunkte zu ändern stehen verschiedene Tools zur Verfügung. Welche die am besten geeignete Methode ist hängt von der Arbeitsweise und vom Objekt ab (siehe Bild unten).

Kurven Eigenschaften ändern
Lauf, Trommel, diverse Einzelteile
Lauf und Trommel habe ich mit dem Rechteckwerkzeug nachgezeichnet und die Formen anschließend über Pfad – Objekt in Pfad umwandeln konvertiert.
Kleinere Einzelteile, viele bleiben nicht, baue ich in ähnlicher Weise. Die Aussparungen bei der Trommel mache ich wieder aus fertigen Formen und setze dann schwarze Flächen, um eine leichte Ahnung von Chrom-Effekt und Plastizität zu bekommen. Beim Lauf und an anderen Stellen ebenso (siehe Animation unten).
Viel Erfolg!