Inkscape 106 – Geschenkband Schleife, Variation 1
Schöne Geschenkpakete gibt es zu allen möglichen Anlässen und oft sind sie mit einem hübschen Band und prallen Schleifen versehen. Je nach Anlass unterscheiden sich die Schleifen, das Prinzip ist allerdings immer sehr ähnlich.
Skills: Easy
Plugin: Nein
Einzelteile
Bevor man mit der Arbeit beginnt, sollte man sich einen groben Plan um den Aufbau machen. Nicht selten können auch Skizzen mit Papier und Bleistift hilfreich sein.
Wirklich viele Einzelteile benötigt ihr für eine Schleife nicht. Zumal man mindestens zwei Teile nur einmal bauen braucht, da sie kopiert und gespiegelt werden können. Das Geschenkband kann sogar fast komplett aus Kopien bestehen. Nur in die Längen müssen angepasst werden (siehe Bild unten).
Die nächsten Bilder zeigen die Rohbauten, ohne Verläufe. Geht man derart planmäßig vor ist es fast ein leichtes sich bis zum Final durchzuarbeiten (siehe Bild unten).
Formenbau
Die Formen sind allesamt aus Pfaden erstellt. Ausnahme sind die Bänder. Zum warm beginnen wir daher mit einer Rechteckform. Damit legt ihr gleich auch schon die Proportionen fest, denn die Breite der Bänder und Schleife sollten in einem gewissen Verhältnis stehen. Anfangs können Vollfarben, ohne Verlauf vergeben werden. Um Verläufe kann man sich später kümmern.
Aus dem Band bzw. eine Kopie davon, skaliere ihr euch ein Stück für die Banderole. Das Objekt wird in Pfade konvertiert, bekommt am unteren Ende einen zusätzlichen Node, der etwas nach oben gezogen wird. Dadurch entstehen die beiden Spitzen.
Dann zieht man mit dem Pfad bearbeiten-Werkzeug an den Seitenrändern links und rechts und biegt den Pfad leicht. Das bringt Dynamik ins Spiel (siehe Bild unten).
Nun geht es an die Schlaufe. Dafür kann man sich eine Schmetterlingsform vorstellen. In der Mitte konzentriert und nach Außen ausladend, wie ein Fächer (siehe Bild unten).
Der Clou dabei ist die zweite zusätzliche, innere Form, die die Schlaufe in vorne und hinten aufteilt und darstellt (siehe Bild unten).
Zuletzt benötigt man noch den Knoten, der das ganze zusammenhält. Dieser wird einfacher weise durch ein Rechteck dargestellt (siehe Bild unten).
Der Stand der Dinge ist, dass nun schon fast alle Teile der Schleife vorliegen. Das sind bisher ein Rechteck für das Geschenkband. Die Schlaufe, die Banderole und der Schleifen-Knoten (siehe Bild unten).
Damit wir die Farbverläufe ebenfalls auch nur einmal anlegen und zuweisen müssen, werden der linke Teil der Schlaufe und Banderole später erst dupliziert und gespiegelt.
Farbverläufe
Das A und O für Schleifen sind die Farbverläufe. Mit Farbverläufen kann alles Mögliche, was vormals flächig war in Form gebracht werden. Gut angelegte Farben bzw. Farbverläufe machen das Bild aus.
Man beginnt wieder mit der Banderole. Sie soll aus der Mitte nach außen gebogen ausschauen, also etwas heller sein. Unten kann sie die Grundfarbe bekommen/behalten. Oben liegt sie unter der Schleife und wird daher leicht abgeschattet (siehe Bild unten).
Die Farbwerte die verwendet wurden, könnt ihr aus der Abbildung entnehmen (siehe Bild unten).
In der Verlaufspalette können Verläufe umbenannt werden. Bei einer Fülle von Verläufen für verschiedene Einzelteile kann das sehr von Vorteil sein (siehe Bild unten).
Diesen Verlauf verwende ihr auch für die Schlaufe an. Man sollte dabei nur darauf achten, dass die Verlaufs-Nodes an die richtigen Stellen gerückt sind (siehe Bild unten).
Jetzt noch um den Innenteil der Schlaufe. Der bekommt, weil er innen sehr abgeschattet liegt, erhält dieser Teil einen dunkleren Verlauf (siehe Bild unten).
Das Gleiche wendet ihr noch einmal auf den Schlaufen-Knoten an. Verschiebt man die Nodes der Farbverläufe und/oder die Richtung, wird Inkscape jedes Mal einen neuen Verlauf anlegen, auch wenn nicht direkt die Farben verändert werden. Schon alleine deshalb ist es wichtig die Verläufe eindeutig zu benennen.
Dupliziert, spiegelt und platziert man jetzt die rechte Schlaufe und Banderole, ist man schon fast am Ziel. Siehe Stand der Dinge (siehe Bild unten).
Schatten anlegen
Die Schattenflächen werden aus den Einzelteilen der Schlaufe und den Banderolen angelegt. Dazu kopiert ihr diese Teile einfach, färbt sie mit einem Verlauf ein und verleiht dem Ganzen eine leichte Unschärfe. Das macht es schön plastisch (siehe Bild unten).
Bei der Banderole solle man mindestens die oberen Nodes verschieben, sonst passen sie nicht wirklich so unter die Originale das sie auch unten wieder herausscheinen. Als Unschärfe-Faktor kann man einen Wert von circa 3 % anwenden.
Details
Das Schlaufe und Geschenkband zeichnet zu Weihnachten, in der Regel durch zwei Zierstreifen links und rechts an den Seiten aus. Hier kann mit der Konturstärke gespielt werden. Oft glänzt dieses Material etwas, was es feierlicher macht.
Einfach mit dem Pfadwerkzeug zwei Pfade aufziehen und diese mit einem Verlauf versehen. Konturstärke ist in diesem Fall, bei dieser Objektgröße 3 (siehe Animation unten).
Letzte Optimierungen
Zuletzt konvertiert ihr die Konturen der Zierstreifen in Pfade (Pfad – Kontur in Pfad umwandeln). Das hat den Vorteil, dass sich die Enden exakt an die Formen anpassen lassen. Dazu werden die Anker/Nodes bei einem hohen Zoomfaktor an die gewünschten Stellen verschoben. Lässt man die Zierstreifen als Konturen, kann es ansonsten vorkommen, dass die Enden nicht deckungsgleich an der Außenform der Objekte liegen (siehe Bild unten).
Das Gleiche wird bei allen Teilen die diesen Zierstreifen tragen wiederholt. Das sind die spitz zulaufenden Banderolen und der Schlaufen-Knoten der zur Mitte abrundet.
Hinweis: Achtet bei allen Teilen die ihr platziert darauf, dass ihr über Anheben und Absenken alles in der richtigen Hierarchie ablegt! Sind Teile falsch angeordnet, kann es nicht gut ausschauen.
Viel Erfolg.