Inkscape 112 – Making of HappyNewYear-Animation
Der zum Jahreswechsel Countdown läuft. Zu Silvester sind einige schöne Animationen entstanden und die gewissermaßen schon vorbereitet waren. Die Herstellung von Muster wurde schon im letzten Januar gepostet. Hier nun die Animationen dazu.
Skills: Intermediate [usr 2,5]
Plugin: Nein
In diesem Beitrag erstelle ich ein schickes, sich drehendes Muster geschwungener Linien, das garantiert ins Auge sticht. Man kann verschiedene Vartiationen davon anfertigen, in den Bildern unten verschiedene Variationen (siehe Animation unten).
Die Zeichnung selbst ist in Inkscape erstellt, die Einzelbilder als PNG werden exportiert und in GIMP zu einer Animation zusammengefasst.
Lets Go!
Zuerst habe ich mir ein neues Dokument geöffnet und die Maße 220×300 Pixel vergeben. Das ist die Größe die ich für Bilder auf meiner Seite, für die Sitebar ausgesucht habe. Ich ziehe eine horizontale und eine vertikale Hilfslinie die sich beide, exakt in der Mitte kreuzen (siehe Bild unten).
Dann lege ich mit dem Rechteckwerkzeug einen Balken an. Den richte ich genau in der Mitte aus. Die Unterkannte liegt in der Bildmitte. Anschließend habe ich das Rechteck über Pfad – Objekt in Pfad umwandeln konvertiert und die unteren Nodes verschmolzen (siehe Bild unten).
Ich verforme diese Keilform, indem ich mit dem Pfad bearbeiten-Werkzeug erst einmal grob an den Außenlinien ziehe. Anschließend ziehe ich mir die Bögen an den Hebeln perfekt, wie ich es haben möchte (siehe Bild unten).
Durch einen Zweifachklick auf das Objekt mache ich den Drehpunkt sichtbar und ziehe das kleine Kreuz nach unten, genau in die Bildmitte. Dieses eine Objekt wird jetzt mehrmals dupliziert und gedreht. Immer eins nach dem anderen. Dazu stelle ich mir die Gradzahl auf 20° Grade ein. Diese Zahl bitte merken, die wird noch benötigt! (Siehe Bild unten.)
Immer abwechselnd drücke ich nun STRG-D zum Duplizieren und danach den Button Drehen im Transformieren Dialog. Das Duplikat, welches sich derzeit noch genau über dem Original befindet, wird sich daraufhin um den Drehpunkt drehen. Das solange machen, bis der Kreis vollkommen ausgefüllt ist (siehe Bild unten).
Alle Objekte bitte markieren und gruppieren (siehe Bild unten).
Fast geschafft. Von dieser Gruppe mache ich wiederum mit STRG-D ein Duplikat, spiegele das Ganze und eine neue Farbe bekommt es auch noch, nämlich eins schönes Blau. Anschließend wird es hinter die roten Linien verschoben (siehe Bild unten).
Der nächste Schritt ist nicht zwingend notwendig, aber ich mache die wenigen Handgriffe Hilfslinien zu ziehen gerne. Dadurch habe ich die später folgenden Drehungen besser im Auge und unter Kontrolle. Die Hilfslinien platziere ich an den Innen- und Aussenkanten eines ausgesuchten Bogens. Das mache ich bei Blau und bei Rot (siehe Bild unten).
Der Text
Der Text wird aus einem Rechteck ausgestanzt, so dass eine Schablone entsteht. Ich erstelle also ein neues Rechteck in den Maßen 220×300 Pixel und färbe das in einem dunklen Anthrazit.
Für die Beschriftung benötige ich einen Font, der recht kräftig ist und lang. Hier bietet sich Impact an. Den Grundlinienversatz stelle ich auf 0,75, damit sich die Buchstaben gerade so berühren. Zuletzt richte ich die neue Grundfläche und den Text mittig zueinander aus. Mit gedrückter ALT und Pfeiltaste kann ich den Abstand zwischen den Buchstaben noch ein wenig anpassen. Das „Y“ von Happy zum Beispiel rücke ich so ganz leicht an das „P“ an, damit beide nachher zu einer Form verschmelzen (siehe Bild unten).
Den Text kopiere ich und ziehe ihn mir etwas auf die Seite. Die Textkopie erhält keine Füllung, aber eine Kontur von 2 Pixeln. Ich markiere die Grundfläche und den Text und wende Pfad – Differenz an. Dadurch wird der Text ausgestanzt (siehe Bild unten).
Grundfläche und Text mit den Outlines werden nun beide über unseren Arbeitsbereich ausgerichtet (siehe Bild unten).
Der Clou mit dem Drehen
Zurück zu den geschwungenen Linien und den zusätzlichen Hilfslinien die ich zuletzt angelegt habe. Der Trick bei dieser Animation besteht darin, dass man nur eine geschwungene Linie zur nächsten animieren muss. Durch die Wiederholungen der Animation wirkt es dann nachher so, als würde sich alles unentwegt drehen (siehe Bild unten).
Jetzt müssen wir zurückdenken. Ich hatte jede neue geschwungene Linie um 20° Grad gedreht. Ich nehme diese 20° und teile sie durch 10 (Bilder/Schritte) und das macht zwei. Zwei Grad sind also die Einstellung, die wir im Transformieren-Dialog eintragen müssen. Und das immer abwechselnd pro Einzelbild, einmal Plus 2° Grad und einmal -2° Grad (siehe Bild unten).
Das erste Bild welches abgespeichert werden muss ist das Bild im jetzigen Zustand. Danach die roten Linien anklicken und Minus 2° Grad anwenden. Dann die blauen Linien markieren und 2° Grad Drehung anwenden. Dann das Bild als PNG abspeichern.
So arbeitet ihr euch vor, bis ihr 10 Bilder habt. Ein elftes Bild wäre wieder der Ursprungszustand. Es wird für die Animation nicht benötigt, ich erstelle es mir trotzdem, um an den Hilfslinien zu kontrollieren, ob alles gepasst hat.
Alle Bilder werden dann in GIMP geöffnet und dort entsteht dann die finale Animation.
Viel Spaß und Happy New Year!