Inkscape 178 – Arcade styled Game Font
Ein Tutorial mit dem Schwierigkeitsgrad von 3 Sternen, obwohl fast nur ausschließlich zwei Werkzeuge zum Einsatz kommen. Das Pfad bearbeiten-Werkzeug und Kurven-Nodes in Ecken umwandeln. Alles ein wenig Fleißarbeit, aber das Endergebnis lohnt sich
Skills: Intermediate
Plugin: Nein
Text
Für diesen Effekt wähle ich eine möglichst fette Schrift, die viel Fläche bietet. Im Beispiel habe ich Impact verwendet. Mit dem Buchstabenabstand bin ich allerdings, in der Originalfassung, nicht zufrieden.
Daher verändere ich den Buchstabenabstand, indem ich den Text-Cursor zwischen zwei Buchstaben setze und mit gedrückter ALT-Taste die Pfeiltasten links und rechts betätige. Die linke Pfeiltaste verkleinert und die rechte Pfeiltaste vergrößert den Abstand (siehe Bild unten).
Ich gehe nacheinander alle Buchstaben durch und verringere den Abstand so, dass sich die Lettern leicht berühren. Außer bei der Konstellation O & P und M & E (siehe Animation unten)
Anschließend dupliziere ich meinen Text mit STRG-D und verschiebe die Kopie nach unten. Zur besseren Unterscheidung färbe ich den Text ein. Den unteren Text skaliere ich zudem kleiner (siehe Bild unten).
Damit der Text interpoliert werden kann, sind drei Arbeitsschritte nötig. Erstens: Pfad – Objekt in Pfad umwandeln. Zweitens: Objekt – Gruppierung aufheben. Drittens: Pfad – Vereinigen.
Dieser Vorgang muss auf beide Zeilen angewendet werden. Es sollen zwei voneinander getrennte Objekte bleiben! (Siehe Animation oben.)
Interpolieren
Zum Interpolieren markiere ich mir beide Objekte. Über Erweiterungen – Aus Pfad erzeugen – Interpolieren rufe ich mir das Dialogfenster auf und nehme die Voreinstellungen vor (siehe Bild unten).
Die Vorschau zeigt: Das sieht gut aus. Scheinbar! (Siehe Bild unten.)
Bei genauerem Hinsehen und mehr Zoom, fällt mir die Treppenbildung auf. Diese Stufen entstehen durch die Interpolations-Einstellung von 20 Interpolation-schritten (siehe Bild unten).
Da uns das viele Nodes bescheren wird und die Arbeit erschwert, reduziere ich auf drei Interpolation-schritte. Völlig ausreichend, wie wir nachher feststellen werden (siehe Bild unten).
Erste Feineinstellungen
Das Ergebnis wird mir als Gruppe ausgegeben. Unterste Ebene und oberste Lage bleiben getrennt davon erhalten. Ich trenne diese drei Objekte durch Verschieben und die Gruppierung löse ich mit Objekt – Gruppierung aufheben auf.
Die entstandenen Einzelteile der Interpolation, ohne Originale, werden danach über Pfad – Vereinigen zusammengefasst (siehe Animation unten).
Damit ich die weitere Arbeit besser beurteilen kann. Lege ich die oberste Lage (das Original) wieder über mein 3D-Objekt und versehe es mit einer dünnen Kontur, ohne Füllung (siehe Animation unten).
Nodes löschen
Durch die Kontur des Originals kann ich nun wunderbar die groben Stufen und Endpunkte erkennen. Ich werde alle Nodes zwischen den Start- und Endpunkten (die Ecken) markieren und löschen (siehe Bild unten).
Dadurch verändert sich die Kurve. Daher markiere ich die beiden Eckpunkte und klicke mit dem Pfad bearbeiten-Werkzeug auf Nodes in Ecken umwandeln-Button (siehe Bild unten).
Möglicherweise reicht das noch nicht aus. Ein Zeichen dafür, dass 2 oder mehr Nodes angewählt wurden, die unsichtbar übereinander liegen. Unter der Farbpalette findet man dazu hilfreiche Hinweise, zum Ablesen (siehe Bild unten).
In diesem Fall zoome ich mit der Plus-Taste weit in das Bild hinein, greife mir einen Node und verschiebe ihn. Darunter kommt dann ein weiterer Node zum Vorschein (oder mehrere). Die Unwichtigen davon kann man markieren und löschen (siehe Bild unten).
Oft reicht es nach der Säuberung aus, noch einmal die Eckpunkte zu markieren und den Nodes in Ecken umwandeln-Button ein weiteres Mal zu drücken. (siehe Bild unten).
Das muss nicht immer automatisch klappen. Bei problematischen Bereichen muss man auch schon mal selbst Hand anlegen.
So arbeite ich mich Bereich für Bereich vor (siehe Bild unten).
Ich demonstriere die Methode noch ein weiteres Mal, an der Kurve des O zum T. Wunderbar! (Siehe Animation unten.)
So macht die Arbeit Freude. Das Ergebnis in der Vorher- Nachher-Darstellung kann sich sehen lassen (siehe Animation unten).
Das Gleiche Verfahren wende ich auf alle weiteren Buchstaben an (siehe Animation unten).
Lücken beseitigen
Naturgemäß bleiben zwischen gewissen Buchstaben wie dem G, dem S, wenn man eventuell ein O hat, kleine Lücken. Die werden nicht benötigt (es sei denn die Schrift wäre sehr weit). Alle Nodes die zu solchen Öffnungen gehören, werden markiert und gelöscht (siehe Animation unten).
Meine oben liegende Originalebene dupliziere ich wieder über Bearbeiten – Duplizieren oder STRG-D und weise einer dieser Ebenen eine Füllung zu. Man sieht die Arbeit hat sich gelohnt.
Kontur
Der nächsten Lage gebe ich eine Kontur, ordentlich fett und verschiebe sie in der Hierarchie ganz nach unten (siehe Animation unten)
Möglicherweise zeigen sich an dieser Stelle noch unsaubere Stellen in der Kontur. Das ist bedingt durch ungünstige, automatische Berechnungen von Nodes im Pfadverlauf. Solche Nodes müssen gelöscht werden.
Finale Schritte
Zuletzt erhält die mittlere Lage noch einen Farbverlauf und die Arbeit ist getan. Top!
Viel Erfolg und viel Spaß.