Inkscape 190 – Strickmuster in Inkscape

Die Variante aus dem Tutorial Inkscape 189 war eine spezielle Vorlage (Musterebene, Map) für GIMP. In diesem Beitrag geht es darum direkt in Inkscape ein Strickmuster, inklusive aller grafischen Elemente im Raster zu erstellen.

Skills: Intermediate
Plugin: Nein

In dieser Strickmuster-Version werden Gekachelte Klone verwendet, wodurch jedes einzelne Muster-Element individuell verändert werden kann.

 

Der Woll-Faden

Das Dokument/die Arbeitsfläche hat eine Größe von 720 x 320 Pixel. Dieses, oder euer individuelles Maß sollte man sich merken, denn es wird noch zum Klonen benötigt.

Es beginnt mit einer Ellipsenform (siehe Bild unten).

Diese Ellipse rotiert ihr in einem Winkel eurer Wahl, er sollte allerdings über 45° Grad betragen. Anschließend dupliziert ihr das Objekt (STRG-D), spiegelt es und verschiebt das Element bis beide Objekte unten beieinander liegen (siehe Animation unten).

In welche Richtung eure Fäden verlaufen sollen, könnt ihr selbst entscheiden, indem ihr euer Element entsprechend ausrichtet. Das Spiegeln von Objekten auf den Achsen x und y lässt euch dabei freie Wahl.

Bisher ist das Muster-Element verhältnismäßig riesig. Das ändert ihr, indem ihr in der Palette über dem Arbeitsbereich nummerisch ein Maß eingebt. Wichtig ist die Skalierung am Schloss zu verriegeln, damit die Größe proportional verändern kann.

Das Maß wird circa 17,5 Pixel breit und 15 Pixel hoch sein (siehe Animation unten).

Das verkleinerte Objekt richtet man zunächst über Ausrichten und Verteilen exakt in der linken oberen Ecke aus (siehe Bild unten).

 

Objekt klonen

Zum Klonen wechselt ihr über Bearbeiten – Klonen – Gekachelte Klone erzeugen in den entsprechenden Dialog. Die erste Einstellung nehmt ihr unter dem Reiter Symmetrie vor. Remember: Das Dokument war 720 x 340 Pixel groß. Das Objekt ist 17,5 x 15 Pixel groß.

720  : 17,5  = 41.
340  : 15,0  = 22,6.

Demnach sollten eigentlich 23 Reihen und 41 Spalten bei der Symmetrie eintragen. Tatsächlich würden dabei aber Lücken in der Höhe, zwischen dem Muster entstehen. Ihr gebt daher noch circa 1/3 an Reihen (11) hinzu. Macht etwa 35 Reihen. Gelöscht werden kann immer noch (siehe Bild unten).

Damit die Muster sich nicht auch in der Höhe einfach aneinander setzen, was Lücken erzeugen würde, soll die Verschiebung in der Y-Richtung -35 % Prozent betragen. Das ist auch der Grund, weshalb oben circa 1/3 Reihen zusätzlich hinzugefügt wurden (siehe Bild unten).

Der abgeschlossene Klonvorgang zeigt, die Rechnung war richtig. Die Fläche ist komplett ausgefüllt. Mit STRG-A (alles auswählen) markiert ihr alle Teile und wende anschließend Bearbeiten – Klonen – Klonverbindung aufheben an, damit alle Teile individuell bearbeitet werden können.

Den ersten Klon, oben links, löscht ihr, denn der ist nach dem Klonen doppelt vorhanden (siehe Bild unten).

 

Ebenen, Hintergrund, Farben, Muster

Nun wird eine weitere Ebene für den Hintergrund angelegt. Der Hintergrund nimmt die gesamte Fläche ein und wird in einer verwandten, aber dunkleren Farbe eingefärbt. Das ergibt die Grundfarbe des Strickpullovers.

Anschließend dupliziert ihr mir ein paar Elemente der Klone, schneidet sie mit STRG-X (ausschneiden) aus, verriegelt alle Ebenen und fügt die Kopien (STRG-V) in eine neue Ebene ein. Jetzt haben wir insgesamt 3 Ebenen (siehe Bild unten).

Mit den kopierten Elementen lassen sich nun Muster konstruieren. Die Objekte können nach Belieben eingefärbt werden (siehe Bild unten).

Die eingefärbten Objekte werden exakt über den vorhandenen grauen Fäden ausgerichtet. Durch immer weitere Kopien entstehen Muster, beispielsweise in Streifen angelegt (siehe Bild unten).

Die gleichen Objekte können für den Streifen unten verwendet werden. Ihr müsst die nach oben stehenden Teile einfach nach unten verschieben (siehe Animation unten).

Wie ihr nun welche Muster durch immer weiteres Kopieren von Objekten anlegt, ist vollkommen eurer Fantasie überlassen (siehe Bild unten).

Ihr verwendet dazu einfach die Untergrundebene als Raster und färbt die Objekte entsprechend eurer Motive ein.