Scribus 007 – Bilder im Dokument
Nichts geht ohne Bilder, nicht im Netz und nicht in Printmedien. Der Umgang mit Bildern im Text in Scribus ist recht einfach. Hier werden Grundkenntnisse beschrieben wie Images eingesetzt und von Texten umflossen werden.
Skills: Easy
Plugin: Nein
Scribus Version: Scribus 1.5.5 (Test) – Portable Version vorhanden
Bilder für den DTP- beziehungsweise Printbereich müssen andere Voraussetzungen erfüllen als Bilder für eine Webseite. Daher hier noch einmal Hinweise auf die Problematik.
Bilder im Allgemeinen
Bilder für das Web sind in RGB-Farben aufgebaut (Lichtfarben, additive Farbmischung) und CMYK ist der Farbraum für Printmedien (stoffliche Farben/Körperfarben, subtraktive Farbmischung). Demnach müssen Bilder am Ende der Bildbearbeitung in CMYK umgewandelt werden.
Klassischerweise haben Bilder in Webformaten im DTP-Bereich nichts verloren. Mit 72 dpi ist die Auflösung zu gering. Am heimischen Rechner erstellt und mit dem Tintenstrahl-Drucker ausgegeben kann das für Skatturniere oder andere Ankündigungen und Anlässe im privaten Bereich ausreichen. Minimum 150 dpi werden von manchen Poster-Herstellern angeboten, das muss man vor der Gestaltung/Bildbearbeitung mit dem Anbieter absprechen. Möchte man etwas Anspruchsvolleres drucken (lassen) geht ganz klar die Auflösung in die Höhe.
Jpg-Dateien können ebenfalls hoch aufgelöst sein, aber der Algorithmus ist verlustbehaftet und die Bilder sollten beim Abspeichern bei der Kompression auf 100 % Prozent eingestellt werden. Auflösung 300 dpi. Das jpg-Format ist ein (guter) Kompromiss zwischen Dateigröße und Qualität (keine Transparenz, keine Pfade).
Tif-Bilder sind optimal und verlustfrei, können Transparenzen und Pfade (Beschneidungspfade) beinhalten. Beim Abspeichern/Exportieren von TIF-Bildern sollte bei Kompression Keine eingestellt sein. Auflösung 300 dpi.
Bilder in Scribus
Zur Praxis. Als Beispiel soll eine einfache Seite in Scribus mit zwei Textrahmen, die miteinander verkettet und mit Blindtext gefüllt sind dienen (siehe Bild unten).
Bilder werden in Scribus immer in Bildrahmen gesetzt. Das entsprechende Tool ist im Hauptmenü, rechts neben dem Textrahmen-Werkzeug zu finden. Wahlweise kann der Shortcut I (i) angewandt werden (siehe Bild unten).
Dann zieht man an der Stelle wo das Bild erscheinen soll einen Rahmen auf (siehe Bild unten).
Bildrahmen können über den Eigenschaften-Dialog exakte auf Größe gebracht und millimetergenau positioniert werden. Das Dialogfenster kann über Fenster – Eigenschaften oder mit der F2-Taste geöffnet und wieder geschlossen werden (siehe Bild unten).
Über einen Rechtsklick auf den Bildrahmen wird dann ein Bild in den Bildrahmen eingefügt (siehe Bild unten).
Ebenfalls mit einem Rechtsklick kann man sich zu dem Bild im Zweifelsfall Informationen einholen, um beispielsweise festzustellen, ob es wirklich geeignet ist. In diesem Beispiel ist das nicht der Fall. Zwar handelt es sich um ein TiF-Format, aber die Auflösung ist mit 72 dpi (PPI, Punkte per Inch) zu gering. Außerdem ist der Farbraum RGB und nicht CMYK. Als Beispiel soll es aber ausreichen (siehe Bild unten).
Das Bild erscheint umgehend im Bildrahmen. Allerdings verdeckt es den Text. Der Text soll allerdings das Bild umfließen. Dies ist auch die Bezeichnung dieser Eigenschaft Text umfließen.
In den Eigenschaften findet man einen Bereich der als Form bezeichnet ist. Hier können die einzelnen Optionen zu Text umfließt Rahmen eingestellt werden. Aktuell ist die Eigenschaft Deakiviert (siehe Bild unten).
Nutzt man die Option Rahmenumriss benutzen verteilt sich der Text zwar schon um das Bild herum, liegt allerdings sehr nah bei den Bildrändern (siehe Bild unten).
Auch wenn der Bildrahmen nicht sichtbar ist, ändert das nichts an der Tatsache das der Abstand vom Bild zum Text zu gering ist. Vielmehr ist da gar kein Abstand (siehe Bild unten).
Im Form Dialogfenster wird daher statt Rahmenumriss benutzen die Option Konturlinie benutzen gewählt. Dann darüber der Bearbeiten-Button gedrückt.
Es öffnet sich daraufhin ein weiteres Dialogfenster, in dem die Pfade bearbeitet werden können. Dort aktiviert man zuerst Kontrollpunkte verschieben, dann Kontrollpunkte symmetrisch verschieben aus und aktiviert Konturlinie bearbeiten. Erst dann klickt man den Pfad vergrößern Schalter (siehe Bild unten).
Nach einem Klick auf OK schließt sich dieses Bearbeitungsfenster. Wie man im Bild unten sieht hat sich die Konturlinie nach außen versetzt. Genau so soll es sein (siehe Bild unten).
Da wir die Konturlinie versetzt haben schalten wir bei Form nun auch Konturlinie benutzen ein (siehe Bild unten).
Der Text umfließt jetzt in einigem Abstand sauber das Bild. Perfekt, gearbeitet wie ein Profi (siehe Bild unten).
Anfangs mag dieser Vorgang vielleicht verwirrend erscheinen, aber zwei- bis dreimal angewendet gehen diese Schritte in wenigen Sekunden locker von der Hand.
Im nächsten Part werden transparent Bilder eingesetzt und Beschneidungspfade genutzt. Damit kann der Text jede erdenkliche Form umfließen.