Blender 169 – Video/Audio, Video Sequencer
Blender kann im Sequenz Editor sowohl mit Video- als auch mit Audio-Dateien leicht umgehen. Mit Audiospuren war das früher etwas anders und minimal verzwickt, aber seit Version 2.79 spielend einfach, per Drag and Drop.
Skills: Easy
Addon: Nein
Im Beispielvideo unten sieht man einen Videoclip, der ohne Ton in den Blender Video Sequencer geladen wurde. Die Tonspur wurde nachträglich hinzugefügt. Bitte über das Detail hinwegsehen das es sich bei dem Sound um Elektro-Schweißen und nicht um einen Schweißbrenner handelt. 🙂
Video Sequenzer öffnen
In diesem Tutorial wird mit zwei Video Sequencern gearbeitet. Der Grund dafür wird im Lauf der Beschreibung klarer werden. Als ersten Schritt wird statt der 3D-Preview ein erster Video Sequenzer geöffnet (siehe Bild unten).
Über den Reiter Add im oberen Teil kann nun ein Movie und ein Sound geladen werden. Der Videosequenzer zeigt daraufhin die entsprechenden Spuren an.
Eine zusätzliche Vorschau könnte man sich über die Aktivierung von Backdrop (Hintergrund, Kulisse) anzeigen lassen. In diesem Fall bleibt Backdrop deaktiviert (siehe Animation unten).
Bisher besteht folgende Situation: im oberen Bereich ist der Video Sequencer inklusive einer Movie-Datei sowie einer Sound-Datei geöffnet. Darunter befindet sich die Blender Timeline. Wie in Blender üblich befindet sich die Sound-Datei über der Video-Datei (siehe Animation unten).
Ebenfalls Blender typisch ist auch dass die Objekte, hier Video- und Audiospur, mit G (Grab) gegriffen und verschoben werden können (siehe Animation unten).
Oberhalb des Video Sequenzers kann nun ein weiteres Fenster mit einem Sequenzer aufgezogen werden. Dort wird allerdings von der Sequenzer-Ansicht auf Preview umgeschaltet. Das bietet eine bessere Vorschau, die sich leichter proportional skalieren lässt als Backdrop des gleichen Sequenzer mit Spuren (siehe Bild unten).
Die Situation ist nun das sich oben ein Sequenzer mit der Vorschau befindet, darunter der Sequenzer mit den Spuren und ganz unten die Timeline geöffnet ist (siehe Animation unten).
Soweit der organisatorische Teil.
Audiospur bearbeiten
In dem Video Sequenzer in dem sich die Bild- und Tonspur befindet kann auf der rechten Seite eine Panel zur Bearbeitung geöffnet werden. Befindet man sich mit der Maus in entsprechenden Sequenzer kann die Panel mit Taste N geöffnet und geschlossen werden (siehe Animation unten).
Ist die Tonspur markiert, lassen sich in dieser Seitenleiste Einstellungen ablesen und bearbeiten. Ganz oben befindet sich die Information um welchen Ton es sich handelt. Darunter den Chanel (Kanal) sowie die Dauer in Frames.
Im Bereich Sound noch einmal die Datei mit dem Pfad zum Verzeichnis. Zuletzt Informationen zur Lautstärke (Volume), Pitch (Tonlage, Tonhöhe). Alle Eingabefelder lassen sich animieren, also mit Keyframes versehen (siehe Bild unten).
Der Sound kann mit einem Klick auf den Pack-Button in den Blenderfile eingebunden werden. Das Pan (panning – Verschiebung) sollte für mögliche Effekte zuständig sein wie der Wechsel von einem zum anderen Speaker.
Von Haus aus ist keine Waveform in Blender aktiviert. Beim entsprechenden Eintrag lässt sie sich aber anzeigen oder deaktivieren (siehe Animation unten).
Lautstärken animieren – Fade in
Als Beispiel soll die Lautstärke zum Start des Movies angehoben werden. Von 0 (Null) auf 100. Null bedeutet in diesem Fall der Eintrag unter Volume ist auf 0.000 zu setzen und steigert sich auf 100 % was gleich 1.000 bedeutet. Das entspricht dann der original Lautstärke der Audio-Datei.
Ein Anstieg auf mehr als 1.000 ist durchaus möglich. Dieser Effekt am Anfang nennt sich Fade In, das Gegenteil davon, das Ausblenden am Ende wäre ein Fade Out.
In der Zeitleiste navigiert man daher zu Frame 1 und setzt den Wert unter Volume auf 0.000. Mit der Maus über dem Eingabefeld wird Taste I (i) gedrückt, um einen Keyframe zu setzen.. Es wird in der Zeitleiste auf Frame 10 weiter vorgerückt und unter Volume 1.000 eingegeben und wieder ein Keyframe gesetzt (siehe Animation unten).
In der Zeitleiste unten sind nun die Keyframes verzeichnet (siehe Bild unten).
Videos rendern inklusive Audio
Würde man sich nun den Film rendern lassen, bekäme man einen Movie ohne Sound. Bei Blender ist die Audioausgabe standardmäßig deaktiviert und muss explizit eingestellt werden!
Wie üblich nimmt man seine bevorzugten (dem Verwendungszweck entsprechenden) Einstellungen vor. Schlanke Video-Dateien in einer guten Qualität erhält man über FFmpeg Video mit Encoding als MPEG4 mit dem H.264 Codec.
Audio steht standardmäßig auf No Audio und auch dort sucht man sich seinen dem Zweck entsprechenden Audio Codec aus (siehe Bild unten).
Interessanterweise wurde hier das Format AC3 als Audio Codec verwendet und der Movie hatte eingebunden in diesen Beitrag keinen Ton. Ein neuer Render mit dem Codec AAC schaffte hier Abhilfe. Das kann passieren.