Scribus 001 – Warum Scribus, wozu DTP

Warum ein zusätzliches Programm für Texte und Gestaltung wenn man doch auch in Inkscape (oder einer Textverarbeitung) Bilder und sogar Textfelder anlegen und (diese in Inkscape) trickreich verketten kann. Hier einige einfach gehaltenen Antworten.

Skills: Easy
Plugin: Nein
Scribus Version: Scribus 1.5.5 (Test)

 

Man unterscheidet grundsätzlich zwischen einer einfachen Textverarbeitung und dem Desktop Puplishing (DTP). Der Grund dafür ist die Drucktechnik die gewisse Ansprüche erfüllt aber auch mit sich bringt.

Die Scribus-Entwickler formulieren die Vorteile des DTP in einer Überschrift:

 

Weil Sie vorhersagbare Ergebnisse am Drucker wollen.

 

 

DTP – Desktop Publishing

Desktop Publishing-Produkte sind komplett auf die Veröffentlichung von Druckerzeugnissen aller Art aufgebaut und entsprechen (in der Regel) den Vorgaben, die für die Druckweiterverarbeitung benötigt werden, um ein sauberes Produkt herzustellen, beziehungsweise herstellen zu können. DTP wird für Kalender, Broschüren, Zeitschriften, Bücher, Hefte, Flyer, Plakate etc. angewendet.

Die Bildschirmfarben sind RGB (Rot, Grün, Blau) deren Mischung von Licht Farben ergeben und das bei einer Auflösung von 72 bis 96 DPI (Dots per Inch). Gedruckt wird hingegen mit den Farben CMYK (Cyan, Magenta, Yellow und Schwarz) und klassischerweise mit einer Auflösung 300 DPI.

Von DTP-Programmen werden im allgemeinen anspruchsvolle Typografische Möglichkeiten sowie die Einbettung von passend hochaufgelösten Bildern (300 DPI) in CMYK erwartet. Ein dementsprechend erstelltes Dokument wird keine Druckerei (Druckshop) ablehnen und man kann ein entsprechendes End-Produkt erwarten. Es kann gezielt Problem- und Fehlerquellen vorgebeugt werden.

 

Unterschiede & Vorteile

Eine als Textverarbeitung bezeichnete Software kann Text darstellen, er kann auch formatiert werden (Schriftart, Schriftgröße, Schriftstil etc.), auch Bilder können eingefügt werden. Es gibt Textfelder, mit Rahmen und Füllung. Es gibt grafische Objekte und der gleichen. Allerdings kann eine Textverarbeitung dies alles nur irgendwie. Für Anschreiben oder sonstige Formalitäten am Grossraum-Kopierer-Drucker ausreichend. Aber nicht in CMYK mit einem Farbprofil und nicht wirklich in 300 DPI.

Beispiel: In der Schule und Ausbildung gab es von Lehrpersonal selbst angefertigtes mehrseitiges Lehrmaterial (30 und mehr Seiten). Nachweislich in mehreren Überarbeitungen und Aktualisierungen. Nachweislich, weil es auf der Titelseite stand. Durch das Überarbeiten haben sich allerdings derartige Probleme ergeben (Verschiebungen von Absätzen, Tabellen, Aufzählungen, Einrückungen, kaum erkennbare Bildern etc., ganz zu schweigen vom Nummern-System) das es offensichtlich kaum mehr möglich war die ursprünglichen Formatierungen einzuhalten beziehungsweise wiederherzustellen, was solche Ausgaben nur noch schwerer verständlich machte.

Auch Inkscape kann von Haus aus bis heute kein reines 300 DPI und keine Farbprofile verwenden.

Ein DTP-Programm ist dafür ausgelegt solche Dinge zu vermeiden und zu erleichtern, zu formatieren, als Stile anzulegen und auch spätere Bearbeitung(en) möglich zu machen. Sogar auch um solche Formatierungen zu importieren und wiederzuverwerten. Professionelle Farbprofile können selbstverständlich verwendet werden, ebenso Sonderfarben wie sie im Printbereich genannt werden. Dies alles unter der Berücksichtigung das es den technischen Ansprüchen eines normalen nicht einmal hochgestochenen Druck genügt.

Noch einmal das Zitat der Scribus-Entwickler:

 

Weil Sie vorhersagbare Ergebnisse am Drucker wollen.

 

Klarer und verständlicher werden viele Dinge von selbst, wenn man DTP anwendet. Wobei Scribus sich im Übrigen in der Anwendung an professionellen Arbeitsweisen und Arbeitsschritten orientiert. Scribus ist in keiner Weise exotisch!

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