Blender 212 – Motion Blur (Cycles)
Das Motion Blur im Blender Cycles-Renderer ist schnell eingestellt. Einige kleine hintergründige Dinge könnten allerdings für den Rookie interessant sein. Was ist das sogenannte Objekt-Motion Blur und wo ist der Unterschied zum Kamera-Motion Blur.
Skills: Easy
Addon: Nein
Es sollte gleich am Anfang gesagt werden das der Motion Blur Effekt (wie so manche andere Effekte, siehe Subsurface Scattering) eine hohe Sampling-Rate benötigt. Die Samples für die finalen Render sollten demnach ordentlich hoch eingestellt sein, damit das Bildrauschen verschwindet! Hoch können je nach Szene 400, 800 Samples und auch wesentlich mehr bedeuten (siehe Bild unten).
Der Shutter
Im Verlauf bei der Beschreibung zu den Einstellungen wird auch immer/meist der Shutter zur Sprache kommen. Der Shutter ist der Verschluss in der Kamera, der sich ständig öffnet und schließt und so Licht auf den Film/Sensor durchlässt, oder eben auch keins.
Versuchsumgebung
Die Versuchsumgebung ist schnell aufgebaut. Es handelt sich lediglich um einen Cube der von links (außerhalb des Bildes) nach rechts (außerhalb des Bildes) animiert wird. Die Dauer sollte dabei nicht zu lange eingestellt sein. Es reicht eine Strecke von links nach rechts in 20 Frames bei einer Render-Einstellung von 25 fps (Frames per Second). Das entspricht dann einer Animation von einer Sekunde (siehe Bild unten).
Die Keyframes liegen im Beispiel 20 Frames auseinander um Geschwindigkeit zu erhalten (siehe Bild unten).
Das war’s 🙂
Render Settings
Dann wird in die Properties-Palette auf den Reiter Render gewechselt und das Motion Blur aktiviert. Über die vier Möglichkeiten der Einstellungen lassen sich schon interessante Effekte erreichen. Im Besonderen trifft das auf die Position, den Shutter und die Shutter Curve zu (siehe Bild unten).
Während der „normale“ Shutter eher eine Hardware bedingte Sache der Kamera ist, bezeichnet Rolling Shutter, also das Rolling, das Bewegen der Kamera durch den Benutzer und des dadurch entstehenden (eigentlich unerwünschten) Effekt (verzogene Linien).
Gerne übersehen wird das jedes Objekt in den Object-Settings über ein Motion Blur-Eintrag verfügt. Hier können einzelne Objecte aus der sozusagen globalen Einstellung unter Render explizit ausgenommen werden (siehe Bild unten).
Camera- und Object-Motion Blur
Cycles kann im Gegensatz zu EEVEE-Renderer sowohl Objekt-Bewegungen als auch Kamera-Bewegungen unscharf ausgeben. Von Objekt-Motion Blur spricht man wenn sich das Objekt bewegt aber die Kamera nicht (nicht zwangsläufig). Von Camera-Motion Blur spricht man, wenn sich die Kamera bewegt aber nicht zwangsläufig das Objekt.
Das ist immerhin für den Beginner interessant zu wissen als das im Netz Tutorials zum Thema meist mit Motion Blur beschrieben sind, aber auf diese Tatsache (Objekt und/oder Kamera) nicht weiter eingehen.
Wie dem auch sei. Hat man seine Voreinstellungen vorgenommen, kann man den Effekt testen. Hier ist wirklich testen mit niedrigen Sampling-Raten angebracht um ein Gefühl für Geschwindigkeit (Fortbewegung Kamera und/oder Objekt) und die Shutter-Einstellung zu bekommen.
Verringerter Wert beim Shutter bewirkt eine geringere Unschärfe. Ansonsten steht auch hier Position noch auf Center on Frame, also die Bildmitte wird berücksichtigt (siehe Bild unten).
Position wurde verändert auf End of Frame, während der Shutter auf Standard (0.5) zurückgesetzt wurde (siehe Bild unten).
Position auf Standard (Center on Frame), aber der Shutter würde bis zum Maximum aufgedreht (siehe Bild unten).
Shutter Curve
In nicht wenigen Fällen kann die Nutzung der Shutter Curve(s) interessante Effekte erzeugen. Unter dem Vorschau-Fenster liegen vorgefertigte Kurven bereit, die aber über den unscheinbaren Pfeil zwischen den Zoom-Tools abändern lassen. Es ist dadurch möglich sich selbst Kurven zu erstellen.
Von Haus aus ist immer die eckige Kurve, in den Beispielen ganz rechts unter dem Vorschau-Fenster gesetzt (siehe Bild unten).
Beim oberen und den folgenden Bildern befinden sich im Hintergrund still stehende Würfel, während die Kugeln Motion Blur aufweisen. Das ist der sichere Hinweis darauf das es sich hierbei um Object-Motion Blur handelt. Demnach bewegen sich die Objekte, nicht die Kamera.
Interessant wird es dann noch einmal mehr, wenn man eigene Kurven gestaltet. In den Beispielen sieht man deutlich das durch die Kurvenform deutliche Stufen abgebildet werden (siehe Bild unten).
Je sauberer man arbeitet umso schöner werden dann auch die Effekte (siehe Bild unten).
Viel Spaß mit Motion Blur.