Blender 260 – Archimesh 2, Room from Draw
Statt einen Raum aus dem Nichts zu beginnen, kann man nach einem Grundriss arbeiten, in Blender Annotation-Linien zeichnen und daraus Wände generieren. Der 3D-Cursor bietet zudem eine weitere Möglichkeit, um gezielt Mauern zu positionieren.
Skills: Easy
Addon: Archimesh
Download: Inkscape Zeichnung des Grundrisses und Blender-Files zum Tutorial mit fertigem Haus. Download via Mediafire.
Das Addon in den Preferences finden und aktivieren (Edit – Preferences – Addons – Archimesh) wurde schon in Teil 1 gezeigt und wird hier nicht wiederholt.
Image as Reference
Über SHIFT-A wird der Grundriss unter Image – Reference in Blender in der Top View (Taste 7) geladen. In der Properties-Panel findet sich zum Bild ein neuer kleiner Reiter mit einem Image-Icon. Dort wird die Transparency aktiviert und die Deckkraft auf 0.2 reduziert (siehe Bild unten).
Die Opacity auf 0.2 lässt den Grundriss nur noch schimmern und strahlt nicht mehr störend. Das Image kann mit S-4 auf die vierfache Größe skaliert werden. Vierfach vergrößert passen die Wände mit einer Höhe von 2.40 Meter und Türen problemlos zur Größe des Grundrisses (siehe Bild unten).
Annotations
Die Annotation sind im Grunde für Anmerkungen, wenn man im Team arbeitet und auf Änderungen oder Unklarheiten aufmerksam machen möchte. Es gibt einen Beitrag zum Thema wo das Werkzeug näher beschrieben ist. Annotation sind in der Toolbar zu finden. Mit gehaltener Maustaste öffnen sich die verdeckten Möglichkeiten von denen in diesem Fall Annotate Polygon benötigt wird (siehe Bild unten).
In der Transform-Palette rechts (öffnen/schließen mit Taste N) findet ihr zum Tool einige Einstellungen. Man kann hier mehrere Sets in verschiedenen Farben anlegen. Im Falle eines Teams hätten unterschiedliche Gruppen unterschiedliche Farben. Die Bezeichnung ändert man, indem man mit gehaltener STRG-Taste das Textfeld anklickt (siehe Animation unten).
Annotation-Polygon erlaubt es trotz Absetzen des Stiftes zusammenhängende Linien zu zeichnen. Fangt bei einem strategisch günstigen Punkt des Grundrisses an. Ihr startet mit einem Klick. Dann haltet die STRG-Taste gedrückt und klickt in die nächste Ecke und so weiter.
Auch zum Zeichnen mit dem Annotattion-Tool müsst ihr euch in der Top View (Draufsicht) und in der orthogonalen Ansicht (ohne Perspektive – Taste 5) befinden (siehe Animation unten).
Zieht eure Striche der Innenkante der Mauer entlang, denn die Materialstärke wird sich nach außen richten. Es sei denn ihr kehrt die Richtung der Normalen (Face Orientation) um.
In der Animation unten sieht man im Beispiel das Haus, das in drei Bereiche aufgeteilt wurde. Jeder Bereich wird gezeichnet, dann über Archimesh ein Room from Draw erstellt. Dann wird der nächste Bereich gezeichnet und wieder Room from Draw und so weiter, bis alle Bereiche über Wände verfügen (siehe Animation unten).
Nachdem Room from Draw ausgeführt wurde erscheinen für diesen Bereich die Wände und die Annotations verschwinden automatisch (siehe Bild unten).
Somit stehen die Außenmauern. Man kann die Grundmauern natürlich auch anders aufteilen. Alle Außenmauern gemeinsam wäre also durchaus machbar (siehe Bild unten).
Ein Raum auf diese Weise erstellt, so aufgeteilt wie es hier der Fall ist kann nicht über Archimesh mit einem Floor (Boden) versehen werden! Auch die Baseboards (Fußleisten) sollten deaktiviert werden.
Die folgenden Wände werden anders angelegt, ohne Annotations. Ihr klickt dazu auf den Viewport, wodurch sich der 3D-Cursor versetzt. Er soll da sitzen, wo die nächste Wand beginnen soll. Vergewissert euch das der Cursor auf der z-Achse auf 0 (Null) liegt, sonst steht die Wand zu weit oben (siehe Animation unten).
Cursor auf der z-Achse auf 9 (Null) setzen (siehe Bild unten).
Diese neue Wand und die daran anschließenden weiteren 3 Wände werden auf die herkömmliche Weise mit Archimesh aufgebaut. Der Number of Walls-Faktor wird erhöht und die Richtung über Plus- und Minuswerte der Length eingestellt (siehe Bild unten).
Damit steht der erste Bereich, das Badezimmer (siehe Animation unten).
Auf die gleiche Weise entstehen nacheinander alle Innenwände (siehe Bild unten).
Im Outliner entstehen bei dieser Arbeitsweise mehrere Raum-Gruppen, was auch vollkommen in Ordnung ist (siehe Bild unten).
Mit etwas Übung und guter Planung hat man auf diese Weise schnell einen schönen Grundriss erstellt. Im nächsten Part geht es um Türen und Fenster.