Gimp 147 – Coffee Stains, eigene Brushes erstellen
Egal ob Schmutz, Flecken oder verschütteter Kaffee, mittlerweile ist fast jeder Klecks aus dem Netz irgendwie geschützt, oder mit Wasserzeichen gekennzeichnet. Die berühmten Kakao/Coffee Stains können allerdings mit Leichtigkeit selbst in Gimp erstellt werden.
Skills: Easy
Plugin: Nein
Dieser Beitrag behandelt das Thema eigene Pinsel erstellen mit Gimp. Es wird eine Grafik gefertigt und die Datei mit der Endung .gbr (Gimp Brush) abgespeichert.
Vorbereitungen
Es wird ein neues Dokument mit den Maßen 400 × 400 Pixel, bei 72 DPI für eine Webgrafik geöffnet (für Print bitte 300 DPI verwenden) (siehe Bild unten).
Über Bild – Hilfslinien – Neue Hilfslinie nach Prozent wird eine vertikale und anschließend eine horizontale Hilfslinie bei 50 % aufgezogen. So hat man die Bildmitte dauerhaft gekennzeichnet (siehe Animation unten).
Als letzte Vorbereitung legt ihr euch eine neue, leere und transparente Ebene an und benennt sie mit einer eindeutigen Bezeichnung.
Kreis Auswahl
In der Werkzeugpalette aktiviert man die Kreisauswahl und in den Werkzeugeinstellungen sollte Aus Mitte aufziehen aktiviert sein. Verwendet ihr Gimp 2.10.x braucht ihr nichts zu aktivieren, sondern nur die STRG-Taste beim Ziehen des Kreises zu drücken (siehe Bild unten).
Habt ihr eine große Kreisauswahl aufgezogen legt ihr euch einen Grauton an. Es ist keine andere Farbe nötig, denn das Bild wird später in eine Graustufe umgewandelt (siehe Bild unten)
Die Kreisauswahl füllt ihr auf der neuen, leeren Ebene mit dem Grauton aus (siehe Bild unten).
Ebenfalls aus der Mitte heraus legt ihr euch nun eine neue, kleinere Kreisauswahl auf (siehe Bild unten).
Über Auswahl – Verzerren öffnet ihr den Dialog mit den Einstellungen. Im Bild seht ihr die Standardeinstellungen, die ohne Änderungen übernommen werden können (siehe Bild unten).
Ihr drückt auf OK und anschließend die Entfernen-Taste auf der Tastatur. Der innere Bereich sollte nun wieder frei sein (siehe Bild unten).
Die Situation im Ebenen-Bereich sollte derzeit aussehen wie unten abgebildet (siehe Bild unten).
Nun kommt ein lange vernachlässigtes Werkzeug zum Einsatz: der Radiergummi. Als Pinselspitze verwendet man hier den Pinsel mit der scharfen Auswahlkante. Größe des Pinsels ist wie fast immer von der Bildgröße abhängig. Der Durchmesser sollte es erlauben die inneren Kanten aufzurauen.
Ganz wie es euch gefällt könnt ihr diese Kanten lebhaft gestalten. Ganz so wie man es von Kaffeeringen auf einer Tischdecke kennt (siehe Bild unten).
Die so entstandene Fläche wird nun mit dem Zauberstab ausgewählt und. Die Auswahl wird ebenfalls mit dem Radiergummi, bei sehr geringer Deckkraft… (siehe Bild unten).
… stückweise aufgehellt (siehe Bild unten).
Außenkante
Die vorhandene Auswahl wandele ich über Auswahl – Nach Pfad in einen Pfad um.
Als Nächstes benötigt man eine weitere transparente Ebene. Und wieder kommt das Pinselwerkzeug zum Einsatz. Die Einstellungen kann man der Abbildung unten entnehmen (siehe Bild unten).
Jetzt Bearbeiten – Pfad nachzeichnen anwenden. Die Einstellungen dazu sind unten abgebildet (siehe Bild unten).
Möglicherweise ist die neue Kontur leicht verpixelt. Das lässt sich noch beheben (siehe Bild unten).
Da die Kontur auf einer eigenen Ebene liegt, lässt sie sich auch separat bearbeiten. Ganz minimal, mit einer Stufe von circa Stufe 2–3, wird der Gaußschen Weichzeichner auf diese Ebene angewendet. Zusätzlich werde ich stellenweise mit dem Radiergummi die Kontur leicht beseitigen (weicher Pinsel).
Anschließend wechselt ihr zu der Kaffee-Ebene radiert gewisse innere Bereiche leicht aus. Unter Umständen kann man im Innenbereich zusätzlich kleine Kleckser mit dem Pinsel hinzufügen (tendenziell harter Pinsel) (siehe Bild unten).
Graustufen-Modus und Final
Der CoffeeStain ist soweit fertig. Um das Bild als Pinsel abzuspeichern, muss es nur noch über Bild – Modus – Graustufen in eine Graustufe umgewandelt werden (siehe Bild unten).
Wer möchte kann die Graustufe nun noch über Farben – Helligkeit/Kontrast verändern, je nach Vorliebe und Einsatzzweck (siehe Animation unten).
Jetzt könnt ihr das Bild als Pinsel exportieren. Ihr vergebt einen Dateinamen und hängt die Dateiendung .gbr (Gimp Brush-Datei). Die GBR-Datei wird automatisch am selben Ort gespeichert, wo ihr auch die Gimp-Arbeitsdatei abgelegt habt (siehe Bild unten).
Brush verwenden
Die GBR-Datei kann aus dem Ordner heraus kopiert (oder verschieben) und in dem Gimp Brushes-Ordner abgelegt werden. Der Pfad zu den Brushes der hier verwendeten portablen Gimp Version lautet: Laufwerk…\gimp 2.8.22\App\gimp\share\gimp\2.0\brushes
Die Brushes sind in Gimp thematisch in Ordnern sortiert. Man kann das Basics-Verzeichnis verwenden oder aber einen eigenen Ordner mit der Bezeichnung CoffeeStains (als Beispiel) anlegen (siehe Bild unten).
Nun könnt ihr eure Pinsel aktualisieren und der Brush sollte in der Vorschau-Palette erscheinen (siehe Bild unten).
Es ist natürlich von Vorteil sich ein ganzes Sortiment unterschiedlicher CoffeeStains anzulegen.