Milkytracker – Basics P2, First Steps [Update]

Die Milkytracker-Oberfläche wirkt im ersten Überblick technisch und abschreckend. Leser mit Vorkenntnis in der Soundbearbeitung können erahnen wie Milkytracker funktionieren kann, während unversierte Benutzer schnell überfordert sind. Dieser Beitrag soll ein wenig Klarheit schaffen.

Skills: Easy
Download Milkytracker: Miklytracker bei milkytracker.titandemo.orgdownloaden
Download Song: Demosong von Brendon Walsh, angeglichen von NQNStudios. Download bei Github

 

Als Update wurde der Punkt Disk Operations hinzugefügt. Der Abschnitt wurde beim Copy & Paste von der Textverarbeitung in den Beitrag übersehen.

 

Erster Überblick

Im unteren Bereich, dem sogenannten Control Center, besteht vollkommen aus Schaltflächen. Der Config-Button wurde bereits in Part 1 beschrieben. Über About öffnet eine kleine Grafik mit Versionshinweisen, die den gesamten Block abdeckt. Die Animation verschwindet, sobald die Grafik selbst angeklickt wird.

Über den Button Load ladet ihr eine, auf eurem Rechner vorhandene, xm-Datei in Milkytracker herein. Mit Play Sng wird der Song abgespielt. Stop beendet die Wiedergabe (siehe Animation unten).

Erste Funktionen

Erste Funktionen

Ein Klick in einen Waveform-Bereich stellt einen Channel auf stumm. So können gezielt andere Channels isoliert abgehört werden. Man erkennt einen ausgeblendeten Channel an dem Hinweis Mute. Ein weiterer Klick macht den Vorgang rückgängig (siehe Animation oben).

 

Weitere Blöcke

Der Bereich links oben wird Position Indicator genannt und ist mit der Sample-Anzeige und Buttons zur Organisation belegt. Habt ihr einen Song geladen werden dort Zahlen in zwei Spalten angezeigt. Spalte 1 zeigt die Anzahl der Samples an. In Spalte sind es die Patterns (Muster).

Der schmale obere Streifen rechts ist die Anzeige für Titel, kann aber auf die Time (Timecode) oder Peak (animierter Pegel) umgeschaltet werden (siehe Animation unten).

Wohl sortierte Bereiche

Vier wohl sortierte Bereiche

Darunter befinden sich die Einstellungen zu den Patterns (Noten-Muster) und links davon die BPM (Beats per Minute – Taktgeschwindigkeit) und Spd (Speed – Abspielgeschwindigkeit). Mehr dazu bei Bedarf (siehe Animation oben).

 

Disk Operations – Main Control Center

Hinter den Disk Operations verbergen sich wichtige Aktionen, um Inhalte zu laden oder abzuspeichern.

Milkytracker Disk Operations

Disk Operations

Ein Blick in diesen Bereich lohnt sich, denn gleichzeitig gibt der Block Aufschluss darüber welche Formate geladen und gesaved werden können. Interessant wird später die Tatsache sein das .wav-Dateien in zwei Bereichen möglich sind. Zum Speichern als Song und Laden als Sample (siehe Bild unten).

Load & Save

Das Speichern als .wav ist vor allem dann von Nutzen, wenn ein Chiptune in einer externen Audiobearbeitungssoftware (beispielsweise Audacity) geöffnet und seinem Zweck entsprechend angepasst dort werden soll (konvertieren in sparsamere Formate etc.).

 

Zap – Main Control Center

Config, About, Play Sng, Load und Stop kennen wir bereits. Eine weitere wichtige Aktion ist Zap. Zap löscht. Als Beispiel dient eine geladene Sound-Datei. Klickt ihr den Zap-Button erhaltet ihr eine Auswahl an Möglichkeiten (siehe Bild unten).

Komponenten entfernen mit Zap

Komponenten entfernen mit Zap

Mit All (alles) leert man die Datei komplett, nichts bleibt. Mit Song werden die Channels geleert und die Samples entfernt. Die Instrumente bleiben erhalten. Das Pattern löscht das Muster und natürlich wird dann auch der Sample-Bereich geleert, denn ohne Muster keine Samples mehr vorhanden. Bei Instrument werden dann nur die Instrumente entfernt. Ohne Instrumente liegen die Patterns und Samples noch vor, aber es werden keine Töne mehr erzeugt. Wie im wahren Leben (siehe Bild unten).

Zap - Option wählen und löschen

Zap – Option wählen und löschen

Als Beispiel dient der Demo-Song aus dem Download. Hier wurde Zap und die Option Song angewendet. Die Anzahl der Samples ist leer, weil keine mehr da sind. Und weil mit dem Song auch die Patterns gelöscht wurden, ist die Pattern-Anzeige in Spalte 2 ebenfalls leer (siehe Bild unten).

Samples und Patterns entfernt

Samples und Patterns entfernt

Im Pattern-Editor ist unschwer zu erkennen das alles in den Spalten (Channels) gelöscht wurde. Keine Patterns vorhanden (siehe Bild unten).

Leere Channels

Leere Channels

Was erhalten bleibt sind die Instrumente. Die sind erhalten geblieben und ließen sich beispielsweise für ein neues Lied nutzen (siehe Bild unten).

Instrument bleiben erhalten

Instrument bleiben erhalten

Wie gesagt ist dies das Ergebnis von Zap in Verbindung mit der Option Song.

 

Instrumente-Bereich

Hat man Glück mit einem Beispiel- oder Demosong dann sind die Bezeichnungen der Instrumente erhalten geblieben. Meist ist das in der Szene nicht so. Die Instrumente-Liste wurde umfunktioniert in Informationen zum Song, dem Autor und/oder zu einer Release-Group etc.

Jede Zeile und der Inhalt können durch einen Doppelklick in einen Edit-Mode versetzt werden. Auf diese Weise lässt sich jeder beliebige Text, oder eben das jeweilige Instrument eintragen (siehe Bild unten).

Instrumente & Greetings

Instrumente & Greetings

Das Gleiche gilt für den Titel des Songs. Ein Doppelklick und ihr könnt es umbenennen. Die Bezeichnung wird nicht beim Speichern als Dateiname übernommen. Einen Dateinamen müsst ihr separat beim Speichern vergeben.

Titel intern umbenennen

Titel intern umbenennen

Zap ist insofern für den Start mit Milkytracker interessant und erwähnenswert, weil man so die Inhalte löschen, aber die vordefinierten Instrumente erhalten kann, um sogleich mit einem neuen Song zu starten.

 

Speicher & Speichern unter

Wo die Datei gerade leer ist, kann man sie auch gleich zur Wiederverwertung abspeichern. Hier ist Vorsicht geboten. Save überschreibt die Original-Datei ohne Nachfrage! Daher ist es immer ratsam sich eine Kopie des Demosongs separat als Projektdatei abzulegen und an dieser zu arbeiten. Der Button As bedeutet soviel wie Save as (Speichern als/unter…) (siehe Animation unten).

Save & Save As

Save & Save As

 

Channels (Select, Navigation)

Zurzeit sind alle Channels leer, weil mit Zap alles entfernt wurde. Ansonsten befinden sich dort die Töne und bilden die Patterns. In einem Channel befindet sich ein Cursor, mit dem man navigieren kann. Mit den Pfeiltasten kann in Einzelschritten nach links, rechts, nach oben und unten navigieren (siehe Animation unten).

Mit Pfeiltasten navigieren

Mit Pfeiltasten navigieren

Man kann natürlich in Einzelschritten von einer Spalte (Channel) zur anderen wandern. Um sich spaltenweise zu bewegen, verwendet man die Tab-Taste um sich nach vorne zu bewegen. In entgegengesetzter Richtung geht es mit dem Shortcut SHIFT-Tab (siehe Animation unten).

TAB und SHIFT-TAB

TAB und SHIFT-TAB

Mit den Tasten Home (oder Pos1, je nach Keyboard) und Taste End erreicht ihr in einem Sprung den Anfang und das Ende (oben/unten) eines Tracks.

 

Channels anlegen & entfernen

Im Control Center befinden sich die Schalter Add und Sub. In der Regel kann man bis zu 32 Channels anlegen, wobei anlegen und entfernen immer paarweise möglich ist. Das Anlegen funktioniert über den Add-Button, das Entfernen über den Sub-Button (siehe Animation unten).

Add & Sub Channels

Add & Sub Channels

Auch wenn das Hinzufügen und Entfernen von Channel nur paarweise möglich ist, so könnt ihr trotzdem von einem Paar nur einen Channel belegen. Möchtet ihr also 5 Channel bespielen, dann müsst ihr 6 Channel anlegen (siehe Animation unten).

Channel anlegen und löschen

Channel anlegen und löschen

 

Aufnahme

Ebenfalls im Control Center befindet sich der Button Rec für die Aufnahme. Eine Aufnahme in Milkytracker ist natürlich keine Aufnahme im klassischen Sinne (Aufzeichnung von Schall), sondern es werden Instrumente in die Channels eingefügt (siehe Bild unten).

Aufnahme über Rec-Button

Aufnahme über Rec-Button

Die nächste Möglichkeit eine Aufnahme zu starten ist es, wenn im Pattern-Editor die Space-Taste auf der Tastatur gedrückt wird. Die Zeile verändert ihre Farbe zu Rot und ist somit zur Aufnahme bereit. Eine laufende  Aufnahme kann mit Space dann auch wieder beendet werden (siehe Animation unten).

Aufnahme mit Space-Taste starten/beenden

Aufnahme mit Space-Taste start/end

Soweit der erste Überblick. Es wurde der Button-Block vorgestellt und somit dürften schon fast alle Aktionen und Schalter nicht mehr so kryptisch erscheinen. Im nächsten Part kommen dann Töne und ein erster Versuch einen Takt zu pattern.

 

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